Köln | aktualisiert | Ein dunkle Rauchwolke pulsiert über dem ländlich gelegenen Kölner Stadtteil Rheinkassel und verteilt sich in großer Höhe über dem Kölner Norden. Diese sei ungefährlich, so der Direktor der Kölner Feuerwehr Johannes Feyrer, gegenüber Kölns Internetzeitung. Eine LKW-Werkstatthalle ist vollständig ausgebrannt, darin nur noch die LKW-Gerippe sichtbar und die Feuerwehr konnte es nicht verhindern, dass eine Lagerhalle für Papier, die direkt neben der Werkstatt liegt, auch in Flammen aufging. Der Videobericht zeigt den Brand und die Brandbekämpfung in Rheinkassel – Branddirektor Johannes Feyrer erklärt die ersten Maßnahmen der Kölner Feuerwehr.

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Die Kölner Feuerwehr zieht eine erste Zwischenbilanz zum Brand in Rheinkassel und präzisiert erste Informationen

12:55 Uhr > Der erste Notruf ging gegen 4:39 Uhr bei der Kölner Feuerwehr ein und die ersten Kräfte die die Einsatzstelle erreichten, sei ein Fahrzeug der freiwilligen Feuerwehr gewesen. Diese Kräfte meldeten, dass eine rund 900 Quadratmeter große LKW-Werkstatt mit integrierter Waschanlage „lichterloh“ brenne. Diese Halle ist Teil eines Gebäudekomplexes von drei Hallen mit insgesamt 2.300 Quadratmetern Fläche. Die beiden weiteren Lagerhallen werden von einem Gewerbebetrieb zur Lagerung von Papier und Pappe genutzt.

In der brennenden LKW-Halle standen drei Fahrzeuge. Das Dach sei schon in der Frühphase des Löscheinsatzes eingestürzt, beschreibt die Kölner Feuerwehr die Situation. Die kleinere 500 Quadratmeter große Halle, die direkt neben der LKW-Halle liegt, konnte von der Feuerwehr aufgrund der schnellen Brandausbreitung, so die Kölner Einsatzkräfte, nicht gerettet werden. Es sei aber gelungen die zweite große Halle, die links von den beiden anderen liegt, weitestgehend zu erhalten.

Zur Rauchwolke über dem Kölner Norden schreibt die Feuerwehr: „Mehrere Messfahrzeuge führten an verschiedenen Orten Luftmessungen durch. Weiter wurden die Bereiche auf Rußniederschlag überprüft. Sämtliche Messungen und Überprüfungen waren bis zum Abschluss dieser Maßnahmen gegen 09:00 Uhr unauffällig. Lediglich Brandgeruch konnte in naheliegenden Stadtteilen festgestellt werden.“

Der Brand sei gegen 8:30 Uhr unter Kontrolle gewesen, so die Feuerwehr Köln. Zeitweilig waren mehr als 100 Einsatzkräfte eingebunden. Gegen Mittag, also aktuell, sind immer noch 60 Feuerwehrleute vor Ort, die Nachlöscharbeiten durchführen. Sie werden vom Technischen Hilfswerk unterstützt, dass einen Radlader einsetzt. Dazu schreibt die Feuerwehr: „Aufgrund der abgelegenen Lage des Gewerbekomplexes gestaltete sich die Versorgung mit Löschwasser in der Erstphase schwierig, worauf weitere Sondereinheiten der Feuerwehr Köln zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung alarmiert wurden. Die Wasserversorgung erfolgte zum Teil über Strecken von ungefähr 600 Metern.“ Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei dem Einsatz leicht, weitere Personen kamen nicht zu Schaden.

Die ersten Stunden

7:41 Uhr > Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr wurde niemand verletzt. Diese ist mit einem Großaufgebot von drei Löschzügen der Berufsfeuerwehr und mehreren freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Die Rauchschwaden weithin sichtbar, eigentlich im gesamten Norden. Die ersten Notrufe gingen bei der Leitstelle der Kölner Feuerwehr gegen 4:45 Uhr ein. Anwohner zeigen Videos auf ihren Smartphones, auf denen die Flammen aus dem Dach der mit Blechen verkleideten Werkstatthalle, die wohl einmal eine LKW-Waschanlage war, meterhoch schlagen.

Feuer griff von LKW-Werkstatt auf Papierlager über

Branddirektor Feyrer erzählt, dass als die ersten Einsatzkräfte im Feldkasseler Weg auch laute Knallgeräusche von zerberstenden Reifen oder vielleicht auch der ein oder anderen Gasflasche zu hören gewesen sei. Derzeit, so Feyrer, gehe man nicht davon aus, dass Menschen bei dem Feuer zu Schaden kamen. Der Brand der LKW-Werkstatt breitete sich auch auf eine direkt angrenzende Lagerhalle aus. Dort sei Papier gelagert. Sowohl von innen, wie von außen versuchten die Einsatzkräfte das Feuer zu begrenzen, was nicht gelang. Jetzt gehe es, so Feyrer, darum eine weitere Halle, die an die Papierhalle angrenzt, zu retten.

Die Feuerwehr ist mit starken Kräften, alleine drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr vor Ort und vielen Kräften der freiwilligen Feuerwehr. Denn über hunderte von Metern mussten Schlauchleitungen gelegt werden, da die Löschwasserversorgung vor Ort nicht ausreichend war. Der Feldkasseler Weg ist in diesem Bereich vollständig gesperrt. Im Kölner Norden war der Umweltdienst der Feuerwehr mit Messungen beschäftigt. Die Rauchwolke, so Feyrer, sei direkt nach oben in eine große Höhe abgezogen und alle Messungen seien unter der Nachweisgrenze geblieben.

Keine Brandserie

Die Kölner Polizei wird, nachdem die Kölner Feuerwehr ihre Löscharbeiten beendet haben wird, die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen. Mutmaßungen in sozialen Netzwerken, dass es sich um eine Serie von Brandanschlägen auf Autowerkstätten handeln könne, nachdem es am 28. März in Köln-Mülheim zu einem Brand in einem Karosseriebetrieb gekommen war, scheinen haltlos zu sein. In Köln-Mülheim haben die Ermittler keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung finden können.

Autor: Andi Goral
Foto: Die LKW-Werkstatt brannte vollständig aus