Düsseldorf | [aktualisiert] Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat die Pläne für einen Börsengang seiner Autosparte KSPG angesichts der Konjunktureintrübung auf Eis gelegt. Wegen der anhaltenden, hohen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in der Eurozone sieht das Unternehmen „für einen überschaubaren Zeitraum keine Voraussetzungen“ mehr für die Aktienplatzierung, wie es am Freitag in Düsseldorf mitteilte.

Konzernchef Klaus Eberhardt betonte: „Wir stehen unter keinem Zeitdruck, weil die Unternehmensentwicklung mittelfristig auch ohne einen Börsengang von Automotive gesichert ist.“ Der Gang an die Börse bleibe aber eine Option für die Zukunft, wenn an den Märkten wieder das erforderliche Maß an Stabilität herrsche.

Rheinmetall steht nicht alleine mit seinem Schritt. Bereits am Mittwoch hatte der drittgrößte deutsche Versicherer Talanx seinen Börsengang überraschend abgesagt. Im Juni hatte außerdem der Chemiekonzern Evonik wegen der Unsicherheit der Märkte die Notbremse gezogen und seine Pläne für eine Aktienplatzierung bis auf weiteres zurückgestellt.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres steigerte Rheinmetall seinen Umsatz um neun Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss erhöhte sich um neun Prozent auf 82 Millionen Euro. Niedrigere Gewinne im Rüstungsgeschäft wurden dabei durch höherer Erträge der Autosparte wettgemacht.
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Autor: Erich Reimann/dapd