Köln | Zum 29. Mal lädt die Stadt Köln ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens zu einem Besuch in die alte Heimat ein. Vom 9. bis 16. September 2014 werden die Gäste aus Australien sowie den USA an einem umfangreichen Besuchsprogramm teilzunehmen. Am 10. September wurden die Drei im Alter zwischen 88 und 91 Jahren zusammen mit ihrer Begleitung von Kölns Oberbürgermeister im Hansasaal des Historischen Rathauses empfangen, wo sie sich auch in das Gästebuch der Stadt eintrugen.

„Wir möchten Ihnen die Hand reichen und deutlich machen, dass wir heute in einer Welt leben, in der wir sicherstellen wollen, dass sich die grausamen Verbrechen, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus erreigneten, niemals wiederholen“, so Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters in seiner Begrüßungsrede für Irma Fineberg (82), Andrew Nocker und Francis William Frank (91).  Für Frank war es das erste Mal nach 65 Jahren, dass er seine Heimatstadt wieder besuchte, doch in all den Jahren sei ihm der Kölner Humor geblieben, erzählte er während des offiziellen Empfangs.

Vlnr.: Francis William Frank zusammen mit Frau Margaret, OB Jürgen Roters, Irma Fineberg, Andrew Nocker

Auf dem Besucherprogramm stehen neben dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln auch der Dom, die Archäologische Zone sowie das jüdische Wohlfahrtszentrum und die Synagoge in der Roonstraße. Ein Schiffsausflug zum Siebengebirge und nach Linz soll den Besuch abrunden.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten waren die Familien von Fineberg, Nocker und Frank gezwungen, aufgrund ihres jüdischen Glaubens ihre Heimatstadt Köln zu verlassen und sich in einem anderen Land ein neues Leben aufzubauen. „Das Bild der Stadt hat sich sehr verändert, aber es ist immer noch Köln“, so Andrew Nocker, mit dem Namen „Nöcker“ in Köln-Braunsfeld geboren, nachdem er sich in das Gästebuch der Stadt eingetragen hatte.

Autor: dd
Foto: Vlnr: Andrew Nocker, Francis William Frank, Irma Fineberg während des Empfangs durch OB Jürgen Roters