Der SPD Fraktionsvorsitzende im Kölner Rat Christian Joisten auf einer Kundgebung aus Solidarität für die Ukraine am 24. Februar 2024 in Köln auf dem Roncalliplatz

Köln | Die SPD im Kölner Rat stellt eine zentrale Frage nach der Funktionalität der Stadt im Bereich Events. Kirmes, Weinwoche, Karneval und womöglich sind auch die EM-Fanmeilen gefährdet. Die SPD im Rat spricht von Missmanagement.

Die Stadt Köln bildete sich zu Beginn dieses neuen Jahrhunderts viel ein auf die Organisationsstärke von großen Events. Dies begann schon in den 1990er Jahren des letzten Jahrhunderts mit Ringfest und legendären Konzerten, wie dem von Motörhead am Friesenplatz oder der Popkomm. Wer etwas in Deutschland erleben wollte, der pilgerte nach Köln. Diese Liste lässt sich fortsetzen: Kölner Lichter, Köln Marathon und natürlich die geloopten Events wie Rosenmontag oder CSD, später Cologne Pride. Manche dieser Events finden nach wie vor statt, einige andere nicht mehr. Es gab im Kölner Stadtrat dazu ein Konzept, wie Events vor allem in der Innenstadt zu regulieren seien.

Kölnerinnen und Kölner erinnern sich sicher noch an die Schwarze Nasen Aktion des Kölner Karnevals, als die Volkssitzung der Regulierungswut der Stadtverwaltung und des Stadtrates zum Opfer fallen sollte. Und jetzt? Die Organisation des Straßenkarnevals des Vaterstädtischen Fests mündet entweder im Müllchaos oder der Verwüstung des Kölner Grüngürtels. Die Weinwoche in ihrem Jubiläumsjahr kann nicht mehr auf dem Heumarkt stattfinden, da ein Anwohner erfolgreich klagte. Die Frage ist, was läuft im Rat und der Stadtverwaltung schief, dass der Anwohner Recht bekommt. Jetzt wirft die Kölner SPD die Frage auf, was passiert, wenn der Anwohner auch gegen die Fanmeile zur EM klagt? Und das Gericht im Recht gibt. Wehmütig auf das Sommermärchen 2006 zurückblicken hilft nicht, die Stadtverwaltung und da ist die SPD klar in der Forderung, muss die Regeln im Rahmen einer Ratsentscheidung festlegen.

Christian Joisten, SPD-Fraktionsvorsitzender, kommentiert die aktuelle Entwicklung so: „Das sind traurige Nachrichten für alle Kölnerinnen und Kölner, die sich auf die Weinwoche auf dem Heumarkt gefreut haben. Köln wird in Fragen der öffentlichen Ordnung so schlecht gemanagt wie noch nie. Nach Ordnungsamts-Desaster, Kirmes-Chaos und der fortwährenden Passivität am Ebertplatz fährt Ordnungsdezernentin und CDU-Stadtdirektorin Blome jetzt eine der renommiertesten Veranstaltungen vor die Wand: Die traditionelle Weinwoche darf ihren 50. Geburtstag nicht auf dem Heumarkt feiern! Wer es soweit kommen lässt, hat weder sein Dezernat noch die Themen des eignen Verantwortungsbereiches im Griff! Längst hätte die Politik beteiligt werden müssen, um über angepasste Platzkonzepte beraten und entscheiden zu können. Das Ratsbündnis und insbesondere die CDU muss jetzt endlich handeln, um die Stadt vor noch größerem Schaden zu bewahren. Wenn am Ende auch noch die vertraglich zugesicherten Fanmeilen zur Fußball-EM gerichtlich gekippt werden sollte, gibt sich Köln auf internationaler Bühne endgültig der Lächerlichkeit preis. Die Folgen für den Standort Köln und für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Führung der eigenen Stadt sind unabsehbar. Herr Petelkau, handeln Sie endlich, es ist bereits Schlag zwölf – und nicht mehr fünf vor zwölf!“

Andrea Blome, 63, CDU, strebt ihre Wiederwahl zur Ordnungsdezernentin und Stadtdirektorin in Köln an. Denn ihre Amtszeit endet am 31. Dezember 2024.

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