Die Kölner SPD formuliert unmissverständlich: "Unser Vertrauen in die handelnden Personen in der Kölner Stadtverwaltung ist, was dieses Projekt angeht, auf dem Null-Punkt angekommen" sagt Hans-Georg Bögner, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln zu den neuesten Mitteilungen der Verwaltung über den Projektstand und weitere Kostensteigerungen bei der Archäologischen Zone.
 
Das Land hatte dieses Chaos vorausgesehen und schon vor über einigen Monaten die Einsetzung eines Projektsteuerers gefordert. Dieser sollte insbesondere die Anträge für das Förderprogramm "Regionale 2010" vorantreiben und die Finanzkontrolle für das Millionen Euro teure Vorhaben übernehmen.
 
"Obwohl das Land sogar die Finanzierung dieser Stelle zugesagt hat, wird dieses kostenlose Hilfsangebot seit Monaten mit Verwaltungstricks und "Liegenlassen" ausgeschlagen. Stattdessen tritt man auf der Stelle und bringt das ganze Projekt ernsthaft in Gefahr." äußert Bögner sein Unverständnis.
 
Die aktuelle Vorlage bringt das Fass nun zum Überlaufen, so die Kölner SPD: Obwohl das Land als voraussichtlicher Projektförderer erst einmal nur 70 TDEuro genehmigt hat, werden Ausgrabungen beauftragt, die bisher rd. 400 TDEuro gekostet haben. Weil die Kölner Stadtverwaltung nicht liefert, müssen Vertreter des Bauministeriums und der Regionaleagentur das Kölner Projektdossier kurzfristig an einem Wochenende bearbeiten und damit von ihrer Seite die notwendigen Genehmigungs- und Fördervoraussetzungen schaffen. Derweil verspielt die Kölner Seite ihre Zeit auf Nebenschauplätzen, indem sie Korkmodelle von Stadthalterpalästen bauen lässt und präsentiert, die keinen direkten Zusammenhang mit der Archäologischen Zone haben. Fachleute meinen, ein solches Modell kostet ca. 40-50 TDEuro. Woher diese Summe kommt möchte die SPD-Fraktion gerne umgehend wissen.

"Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar" so Bögner "Wir fordern deshalb schnellstmöglich die Einsetzung eines unabhängigen Projektsteuerers mit weitreichenden Kompetenzen, so wie das Land es schon vor Monaten vorgeschlagen hat. Das Projekt ist ernsthaft in Gefahr. Jetzt heißt es für Köln zu retten, was zu retten ist!"

[ag; Quelle: SPD]