Bernburg | Bei der SPD-Tour zur Vorstellung der Kandidaten für den Parteivorsitz fehlen die ersten Bewerber. Am Samstag ließ sich bei der dritten Vorstellunsrunde in Bernburg an der Saale Nina Scheer wegen eines privaten Termins entschuldigen. Dieser sei bereits länger geplant und nicht zu verschieben gewesen, sagte ihr Teamkollege Karl Lauterbach, mit dem sie sich gemeinsam um den SPD-Vorsitz bewirbt. Altkanzler Schröder meldete sich zur Kandidatensuche der SPD zu Wort.

Der einzige Einzelkandidat Karl-Heinz Brunner war am Samstag erkrankt, hieß es zu Beginn der Veranstaltung. Brunner hatte schon zuvor angekündigt, am Montag im hessischen Friedberg bei der fünften Regionalkonferenz ebenfalls nicht dabei zu sein, weil er gleichzeitig als Berichterstatter bei einer Sitzung der Bundestagsfraktion gefragt ist. Es sei „schwer, die Bewerbung um das Parteiamt und das Mandat als Abgeordneter gleichzeitig zu erledigen“, sagte Brunner der „Südwest Presse“.

Bei insgesamt 23 Regionalkonferenzen sollen sich die noch verbliebenen 15 Kandidaten, verteilt auf 7 Zweierteams und einen Einzelbewerber, vorstellen. Simone Lange und Alexander Ahrens hatten ihre Bewerbung für den SPD-Vorsitz schon bei der ersten Veranstaltung in Saarbrücken zurückgezogen. Von vielen Kommentatoren wird das Verfahren als sehr umständlich kritisiert.

Altkanzler Schröder kritisiert Parteichef-Suche von SPD

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Parteichef-Suche der Sozialdemokraten kritisiert. „Diese langwierige Form von Führungsfindung liegt mir nicht“, sagte Schröder der „Rheinischen Post“. Der ehemalige Bundeskanzler fremdelt auch mit dem Plan, die SPD künftig von einer Doppelspitze führen zu lassen: „Ich glaube da wird der Versuch gemacht, etwas zu kopieren, was andere Parteien schon nicht immer als Erfolg erlebt haben“, sagte Schröder.

Er riet, dass man sich „auf seine eigenen Stärken besinnen“ müsse, so der Altkanzler weiter.

Autor: dts