Karlsruhe | aktualisiert | Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen gegen mutmaßliche Informanten der Türkei wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit eingestellt. Das teilt die Bundesanalwaschtaft heute schriftlich mit. Auf Anfrage von report-K nimmt Dr. Bekir Alboğa, Generalsekretär der Ditib, Stellung zu den Ermittlungen gegen die beschuldigten Imame wegen Spionageverdacht. 

Die Ermittlungen richteten sich hauptsächlich gegen in Ditib-Moscheen tätige islamische Geistliche. Gegen sie bestand der Verdacht, dass sie im Auftrag der türkischen Religionsbehörde „Diyanet“ Anhänger der sogenannten Gülen-Bewegung ausgespäht und diese Informationen dem türkischen Generalkonsulat in Köln berichtet haben sollen.

Bei fünf Beschuldigten wurde demnach die Ermittlungen wegen Geringfügigkeit eingestellt – Bei sieben Beschuldigten aus Mangel an einem hinreichenden Tatverdacht. Gegen die anderen sieben könne wegen Verfahrenshindernissen nicht weiter ermittelt werden, so die Bundesanwaltschaft. Sie sollen inzwischen Deutschland verlassen haben und halten sich an unbekannten Orten auf.

Ditib: „Wir legen ‎großen Wert auf Transparenz“

Dr. Bekir Alboğa, Generalsekretär der Ditib hierzu: „Die Ermittlungen gegen die ‎beschuldigten Imame wegen Spionageverdacht ‎wurden von der Generalstaatsanwaltschaft ‎eingestellt. Wir sind froh, dass wir mit dem ‎Ermittlungsergebnis der Generalstaatsanwaltschaft ‎unsere Arbeiten wieder unbelastet fortführen ‎können. ‎Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens hat Ditib die ‎Ermittlungen unterstützt. Ditib nahm die öffentliche ‎Sensibilität ernst und informierte sie offen, legte ‎großen Wert auf die Transparenz. Sie wird ihre ‎Offenheit auch in Zukunft behalten. So wie bisher werden die Imame ihre religiösen Dienste sowie soziale und seelsorgerische Arbeit in den Ditib-‎Gemeinden fortführen, in dem sie die Werte der Gesellschaft mit Anerkennung und Respekt fördern werden.‎ Imame sind Respektpersonen in den ‎Moscheegemeinden und das Vertrauensverhältnis ‎zum Imam ist höchstes Gut in unserer ‎Gemeindearbeit.“

Autor: Irem Barlin