Das Symbolbild zeigt ein Büro

Köln | Das Immobilienunternehmen Greif & Contzen legt seinen Büromarktbericht Köln für das erste Halbjahr 2023 vor und blickt dabei besonders auf das Premiumsegment. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die schwächelnde Konjunktur eine Delle hinterlässt und das Kölner Premiumsegment steigende Mieten verzeichnet in der Momentaufnahme.

Rund zwei Drittel weniger Flächenumsatz dokumentieren die Immobilienexperten von Greif & Contzen. Sie sehen darin noch keinen Grund für Sorgenfalten, denn der Kölner Büromarkt komme von einem Spitzenniveau und sehe die Talsohle noch nicht. Einen Vorteil sehen sie in der breit aufgestellten Kölner Wirtschaft in der es nach wie vor Unternehmen gebe, die eine stabile oder sogar expandierende Geschäftsentwicklung aufzeigten.

Das Premiumsegment

Greif & Contzen nahm vor allem das Premiumsegment unter die Lupe. Dieser macht im ersten Halbjahr 2023 einen Viertel des gesamten Flächenumsatzes aus. So werteten die Experten die Abschlüsse in den vergangenen 5 Jahren in diesem Segment aus, die sie so definierten: Spitzenmiete maximal um 10 Prozent unterschritten. Spitzenmieten zahlen insbesondere Beratungsunternehmen zu denen Greif & Contzen auch Rechtsanwälte zählt. Zwei größere Abschlüsse nennt das Immobilienunternehmen: zum einen die KPMG 2020 in der Messecity Köln und die Boston Consulting Group im Laurenz Carrè mit Domblick. Diese so definierten Unternehmen nahmen rund 32 Prozent der Premiumflächen ab. Öffentliche Nutzer folgen mit 20 Prozent. Im Top-Segement zu finden sind zudem Co-Working-Anbieter. Ein Drittel wird von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen genutzt.

Innenstadt, Innenstadt, Innenstadt

Greif & Contzen begründet diese Nachfrage mit dem Wettbewerb um Fachkräfte. Die Unternehmen wollen ihren Mitarbeitenden so moderne Arbeitsplatzkonzepte in einer attraktiven Umgebung anbieten. Die Premium-Büros finden sich fast ausschließlich in der Kölner Innenstadt. Rund 80 Prozent ermittelten die Experten. Schwerpunkte in den vergangen fünf Jahren seien die Innenstadt Nord, Ringe und Deutz gewesen. Auch in Ehrenfeld und im rechtsrheinischen Mülheim kam es zu Vermietungen im Premiumsegment.

Die Spitzenmieten

Die Spitzenmiete liegt aktuell bei 30 Euro pro Quadratmeter für Kölner Büros aus dem Top-Segment. Die höchste realisierte Miete lag bei 35 Euro pro Quadratmeter und die flächengewichtete Durchschnittsmiete ist von 18,50 auf 19,50 Euro gestiegen. Mit einem Absinken der Neubaumieten rechnet Greif & Contzen übrigens nicht. Der Grund: Baukosten und Finanzierungszinsen. So rechnen die Immobilienexperten nicht mit einem Nachlassen der Dynamik bei den Mietsteigerungen, sondern mit moderaten Erhöhungen.

Köln habe das Potenzial das Premiumsegment auszubauen. Hier sehen die Experten den Fachkräftemangel als Potenzial, der sich verschärfe. Um Mitarbeitende zu gewinnen benötigen Unternehmen moderne und attraktive Büroflächen. Dabei sollten die, die Büros anbieten auf steigende Ansprüche der Nutzer:innen und Nachhaltigkeit berücksichtigen, etwa ESG-Themen.

Bei der Bautätigkeit rechnet Greif & Contzen nicht mit Stillstand. Zwar verminderte sich die Bautätigkeit in den Jahren 2021 und 2022, aber 15 Bürogebäude mit 90.000 Quadratmetern werden noch in diesem Jahr fertiggestellt.

In der Prognose für das Gesamtjahr 2023 rechnet das Immobilienunternehmen noch mit einem Flächenumsatz von rund 230.000 Quadratmetern. Der liege zwar unter dem 10-jährigen Durchschnitt aber Köln komme eben von einem Top-Niveau. Das Fazit der Experten: Der Kölner Büro-Immobilienmarkt ist stabil.

ag