Köln | Die Staatsanwaltschaft Köln beschuldigt elf Personen in NRW gewerbs- und bandenmäßig im Internet mit Dopingmitteln und in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimitteln gehandelt zu haben. Am gestrigen Mittwoch, 3. April, nahmen Spezialeinheiten des Zollfahndungsamtes Essen fünf mutmaßliche Täter fest.
Der Vorwurf der Behörde ist, dass die Beschuldigten im Internet einen offen zugänglichen Webshop betrieben, wo sie verbotene Doping- und Arzneimittel vertrieben. Die Kunden kamen zum Großteil Freizeitsportler aus der Bodybuilding-Szene. Neben diesen Endkunden agierten die jetzt Festgenommenen auch wie eine Art Großhandel und verkauften größere Mengen an Zwischenhändler.
Insgesamt durchsuchten die Ermittler dreizehn Objekte der Gruppe in Dormagen, Lüdenscheid, Halver, Neuss, Lan-genfeld, Wuppertal und Niederkassel. Die Staatsanwaltschaft Köln schreibt dazu, dass unter anderem zwei Lager nach monatelangen Ermittlungen gefunden und durchsucht werden konnten. Es wurden große Mengen an Stereoiden und andere Dopingmittel beschlagnahmt worden.
Gen-Dopingmittel beschlagnahmt
Bei der Razzia beschlagnahmten die Beamten auch das Gen-Dopingmittel Follistatin. Dieses Mittel blockiert ein Gen, dass jeder Mensch in sich trägt. Das Myostatin-Gen. Dieses hilft dem Körper dabei den Aufbau von Muskeln zu begrenzen. Mit Follistatin kann dieses Gen abgeschaltet werden. In Tierversuchen an Mäusen, wuchsen deren Muskelmasse im Gegensatz zu normalen Tieren erheblich. Die Weltdopingagentur WADA erklärte jede Form von Gendoping als illegal.
Neben den illegalen Substanzen, die bis zu in Deutschland nicht zugelassenen Potenz- und Arzneimitteln reichten beschlagnahmten die Beamten zwei kleinkalibrige Schusswaffen, eine 9mm Pistole, ein Mauser Gewehr und eine Maschinenpistole. Zudem zogen die Behörden 72.000 Euro Bargeld, elektronisches Geld, wie Bitcoin im Wert von 118.000 Euro, hochwertige Uhren und drei hochwertige Fahrzeuge ein.
Autor: Von Redaktion
Foto: Abnehmer des illegalen Dopinghandels sollen vor allem Freizeitsportler aus der Bodybuilding-Szene gewesen sein. (Symbolbild)
