Das Symbolbild zeigt ein Baustellen-Schild in Köln | Foto: Bopp

Köln | Die Stadt Köln sucht mit einer europaweiten Ausschreibung nach General- und Totalunternehmen, die Sanierung oder den Neubau der Kölner Schulstandorte Gesamtschule Holweide, Kaiserin-Theophanu-Schule und Heinrich-Böll-Gesamtschule übernimmt. Insgesamt bestehen die drei Schulbaumaßnahmen aus zehn Teilprojekten.

Die Stadt Köln sucht nun nach General- oder Totalunternehmen, die die Sanierung oder den Neubau dreier Schulgebäude übernimmt. Ein Generalunternehmen erbringt in der Regel sämtliche Bauleistungen für die Errichtung eines Bauwerkes. Werden auch Planungsleistungen übernommen handelt es sich um Totalunternehmen.

Die Stadt plant, dass sehr alte Gebäudetrakte saniert oder aber, wie im Fall von Containerbauweisen, abgerissen und neu gebaut werden soll. Dafür muss der weiterlaufende Schulbetrieb teilweise ausgelagert werden, weshalb auch Übergangsbauten, die als Interim dienen, gebaut werden müssen. Die Baumaßnahmen sollen laut der Stadt Köln bis 2030 fertiggestellt sein. Aktuell würden für einige der Maßnahmen Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen durchgeführt, um zu beurteilen, ob eine Sanierung oder ein Neubau wirtschaftlicher ist, so die Stadt Köln. 

Das neue Maßnahmenpaket setzt sich wie folgt zusammen:

Stadtbezirk Chorweiler: Heinrich-Böll-Gesamtschule (Merianstraße 11-15)

  • Abbruch und Neubau
  • Interimsbau notwendig
  • Sicherung von rund 1.700 Schulplätzen

Stadtbezirk Mülheim: Gesamtschule Holweide (Burgwiesenstraße 125)

  • Generalsanierung oder Abbruch beziehungsweise Teilabbruch und Neubau
  • Interimsbau nur bei der Entscheidung für eine Generalsanierung notwendig
  • Sicherung von rund 1.900 Schulplätzen

Stadtbezirk Kalk: Kaiserin-Theophanu-Schule (Kantstraße 3)

  • Generalsanierung und/oder Teilabbruch von Bestandsgebäuden
  • An- beziehungsweise Erweiterungsbauten
  • Interimsbau notwendig
  • Sicherung von anteilig rund 600 Schulplätzen

An den Standorten der Gesamtschule Holweide und des Gymnasium Kantstraße 3 wird laut der Stadt Köln untersucht, ob eine Sanierung des nicht denkmalgeschützten Bestandes oder der Abbruch mit anschließender Errichtung eines Neubaus sinnvoll ist. Verschiedene Faktoren spielen in die Entscheidung hinein, ob eine Generalinstandsetzung nun umgesetzt werden soll oder nicht: Dies sind etwa Bau- und Betriebskosten, Kosten für Interimsbauten oder die Umsetzbarkeit der Barrierefreiheit, des geforderten Raumprogrammes oder modernen Energiestandards. Dabei bildet die Gebäudeuntersuchung hinsichtlich etwa der Statik, der Schadstoffbelastung und des Brandschutzes die Grundlage der Entscheidung.

Der Gesamtkomplex der Gesamtschule Holweide besteht aus sieben Baukörpern, der an der Kantstraße in Kalk aus acht Baukörpern und der an der Heinrich-Böll-Gesamtschule aus zwei Baukörpern aus verschiedenen Baujahren, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen.

Das Gebäude der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler

Das Gebäude der Heinrich-Böll-Gesamtschule etwa aus dem Baujahr 1974 weist laut der Stadt Köln nach 49-jähriger Nutzungsdauer in nahezu allen Bauteilen des Schulgebäudes einen hohen Sanierungsbedarf auf. 2022 musste die Sporthalle aufgrund erheblicher Baumängel gesperrt werden. Problematisch stelle sich der Umgang mit den innenliegenden Unterrichtsräumen dar, welche aufgrund der fehlenden natürlichen Belichtung und Belüftung nur zeitlich eingeschränkt genutzt werden können. Davon sei etwa ein Drittel aller Unterrichtsräume betroffen. Ein 2014 erstelltes Sanierungskonzept zeige zudem auf, dass für eine zukünftig vollumfängliche Nutzung dieser Räume massive Eingriffe in die Statik des Gebäudes notwendig werden. Hierdurch würde der Bestandsschutz bezüglich der Statik aufgehoben. Der neu zu führende statische Nachweis wäre damit unter Berücksichtigung der aktuellen Normung zu führen. Aufgrund der Lage des Projekts in der „Erdbebenzone 1“ wären dann auch Erdbebenersatzlasten zu berücksichtigen. Der Bestand weist hierfür keine ausreichenden Reserven in der Statik auf. Im Falle einer Generalinstandsetzung ist zu berücksichtigen, dass die gesamte Schule in ein Interim auszulagern wäre. Die Schaffung von Interimsgebäuden in der erforderlichen Größe wäre mit sehr hohen Kosten verbunden.

rs