Stadt will 1,5 Millionen Euro investieren

Köln soll "tatkräftig, sehr praxisorientiert und modern", so betonte heute Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters, werden. Dazu hat die Stadt zusammen mit der Rheinenergie heute die "Smartcity Cologne" ausgerufen. Das Logo soll sich zu einer Dachmarke für nachhaltige Projekte rund um den Klimaschutz entwickeln. Wie genau, dass soll sich erst noch zeigen. Rheinenergie und Stadt wollen dazu jeweils Koordinierungsstellen einrichten. Im kommenden Jahr will Roters 1,5 Millionen Euro für Personal und in erste Projekte investieren. Darüber muss zuvor allerdings im Dezember 2011 noch der Rat der Stadt entscheiden.


Neue konkrete Projekte stoßen Rheinenergie und Stadt zunächst nicht an. Zunächst sollen die bereits bestehenden Initiativen wie etwa "Cologne E-mobil", die Solartechnik oder auch die Einführung intelligenter Gas-, Strom- und Wasserzähler weitergeführt werden. Bis zum kommenden Frühjahr etwa will die Rheinenergie 30.000 dieser Zähler in Köln installieren. Sie können dem Verbraucher den Gas-, Strom- und Wasserverbrauch pro Stunde, Tag, Woche und Jahr anzeigen und sollen so das Energiesparen einfacher machen. Neben der Rheinenergie sollen auch andere Kölner Unternehmen unter der Dachmarke versammelt werden. "Smartcity Cologne" soll als Plattform für alle Kölner Einzelprojekte dienen – koordiniert von Stadt und Rheinenergie.

"Klima-Straße" soll Innovationen erlebbar machen

Darüber hinaus streben Stadt und Rheinenergie ein Klima-Veedel oder zumindest eine Klima-Straße an. In der sollen innovative Projekte zum Energiesparen praxisnah präsentiert werden – unter anderem besagte intelligente Zähler der Rheinenergie. Die Straße, so Thomas Breuer, seit 1. Oktober 2010 technischer Vorstand der Rheinerngie, "soll die Aktivitäten in Köln sichtbar und erlebbar machen." Genaue Planungen laufen dazu jedoch noch nicht. Eine Entscheidung, wo dieses Projekt realisierbar wäre, wird frühestens im März 2012 fallen. Bis zum Herbst 2012 könnte dann zusammen mit den Anwohnern eine erste Bilanz zum derzeitigen Energie-Verbrauch aufgestellt werden. Danach sollen zusammen mit den Bewohnern Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs entwickelt werden.

"Smartcity Cologne ist der Aufbruch"
Abzuwarten bleibt also, wann die neue Dachmarke "Smartcity Cologne" für den Bürger spürbar wird. "Smartcity Cologne ist der Aufbruch", betonte Roters heute. Das Logo sei ein Zeichen dafür, dass sich in Köln was tue. Denn "Großstädte, die in der Lage sind, sich auf Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorzubereiten, haben künftig gute Chancen im Wettbewerb", so Roters. Auch wenn Köln keine Megacity sei, müsse die Domstadt in Innovationen investieren. Denkbar seien künftig etwa Projekte wie "Ship to grit" – so genannte Stromanschlüsse für Rheinschiffe, wie sie in Amsterdam bereits angeboten würden. Dort könnten sich die Schiffe einstöpseln und müssten ihre Dieselmotoren nicht durchlaufen lassen, während sie am Quai liegen. Im Fokus sollen darüber hinaus smarte Techniken wie etwa bedarfsorientierte Straßenlaternen, kleine und dezentrale Kraftwerke sowie Gebäude, die selbst mehr Energie erzeugen als verbrauchen, stehen.

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