Köln | Am 11. März meldete sich eine männliche Stimme bei der Leitstelle in Essen. Der Mann erklärte den Beamten, dass er seine Frau erschossen habe und drohte damit Einsatzkräfte zu erschießen. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein klassischer Swatting-Fall. Jetzt durchsuchten Beamten die Wohnungen von zwei Tatverdächtigen
Das ist Swatting
Swatting ist eine Straftat. Ein Notfall wird vorgetäuscht. Ein Notruf wird abgesetzt. Es kommt zu einem Polizeieinsatz häufig mit einer Spezialeinheit. Geschadet werden soll den Betroffenen. Das Motiv häufig Rache oder einfach nur Langeweile.
Der Fall in Essen
Am 11. März 2024 in Essen kam es genau zu einem solchen Szenario. Nach dem Anruf, den die Beamten ernst nahmen, lösten sie einen Großeinsatz im Essener Stadtteil Stoppenberg aus. Spezialeinheiten stürmten die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Dort trafen sie ein Ehepaar an, das schlief. Die Eheleute wurden Opfer dieses pervertierten Fake-Anrufs.
Für die Opfer ist dies eine sehr bedrohliche Lage, da die Einsatzkräfte Schusswaffen hätten einsetzen können. Zudem hinterlässt das oftmals psychische Schäden. Nachdem in Essen schnell klar war, dass es sich um Swatting handelte, leiteten die Behörden Strafverfahren ein. Es gelang der Kriminalpolizei Essen zwei junge Männer zu identifizieren, die sie für die möglichen Täter hält. Ein 24-jähriger Mann aus Oberhausen und ein 19-Jähriger aus Dortmund.
Täter möglicherweise für weitere Swatting-Fälle verantwortlich
Das Amtsgericht Essen stellte der Behörde Durchsuchungsbeschlüsse aus, die die Staatsanwaltschaft Essen beantragte. Am Sonntagabend gegen 18 Uhr durchsuchten Polizisten eine Wohnung in Oberhausen und in Dortmund. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, das nun ausgewertet werde. Im Rahmen der Ermittlungen wird auch geprüft, ob die Tatverdächtigen für weitere „Swatting-Fälle“ im Bundesgebiet sowie in europäischen Nachbarländern verantwortlich sind.
Sollten die beiden jungen Männer die Täter sein müssen sie sich nicht nur in einem Strafverfahren verantworten, sondern es stehen ihnen Kosten für den Einsatz und weitere Regressforderungen bevor.