Köln | „Taburopa“ ist nach Aussage seiner Macher ein internationales Performing Arts Project, dessen Startphase vom 27. August bis 1. September in Köln stattfindet. Es geht um das Thema „Tabu“ in unterschiedlichen europäischen Kulturen, das wissenschaftlich und kulturell in vier europäischen Metropolen von vier unterschiedlichen Theater- und Performancegruppen erarbeitet und im Rahmen des Sommerblut Festivals 2014, dessen Fokusthema ebenfalls „Tabu“ ist, von den vier Projektpartnern uraufgeführt werden soll.

Das Projekt wird gefördert durch das EACEA Kulturprogramm der Europäischen Union, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, der Kunststiftung NRW und der Stadt Köln. Die gibt 15.000 Euro dazu. Vier Theater- und Performancegruppen aus Europa nehmen teil. „Theatro Praga“ aus Lissabon/Portugal, „Kobalt Works“ aus Brüssel/Belgien, „Association of Culture Practitioners“ aus Warschau/Polen und „Futur3“ das freie Theaterkollektiv aus Köln. Die Steuerung übernimmt das Sommerblutfestival.

In der ersten Phase, nachdem man fast zwei Jahre an der Konzeption gearbeitet hat, kommen alle Künstler und Gruppen Ende August nach Köln. In der Startphase beginnen die Gruppen mit ihrer Recherchearbeit und werden bei Vorträgen inspiriert. Die Recherchen zum Thema „Tabu“ werden sie in ihren Heimatstädten intensivieren. Zudem gibt es vier öffentliche Veranstaltungen: „Death of a Pole Dancer“, eine Performance der philipinischen Tänzerin Eisa Jocson im Arttheater, der Film von F.W. Murnau „Tabu“ im Forum der VHS in der Cäcilienstraße, „Unerhörte Musik – Tabus in Musik und Klang“ mit Konrad Heiland und Stefan Bohne im Arttheater und der Film von Jörg Buttgereit „Nekromantik“ im Filmhaus in Köln. Zum Sommerblutfestival 2014 kommen die Gruppen mit ihren in den Heimatstädten erarbeiteten Performances und Theaterstücken zurück nach Köln. Dann wird es in Köln vier Uraufführungen zum Thema „Tabu“ aus vier europäischen Perspektiven geben. Alle Projekte werden in allen Städten anschließend auf einer Tournee gezeigt.

„Taburopa“ versteht sich als internationales Theaterprojekt, das sich mit kulturellen, historischen und alltäglichen Tabus in Europa beschäftigen wird. So betone die EU immer die Gemeinsamkeiten, aber im Alltag der Debatte um den Euro als gemeinsame Währung, seien nationale Ressentiments wieder stärker hervorgetreten, nannte André Erlen, künstlerischer Leiter als ein Beispiel. Die Ensembles seien extra zusammengestellt worden und die Performances sollen erst nach intensiven Recherchearbeiten erarbeitet, umgesetzt und aufgeführt werden. Andrea Asch, MdL. und Vorsitzende des Fördervereins des Sommerblutfestivals fragte, wo Tabus sinnvoll seien in einer Welt die dem Tabubruch zuweilen auch huldige oder wo Tabus die Entfaltungsmöglichkeiten hemmten.

Taburopa – An International Performing Arts Project
Launching-Phase, Köln
28.-31.August 2013

Autor: Andi Goral