16:46 Uhr > Verwirrung um angebliche Festnahme
Um die angebliche Festnahme des mutmaßlichen Attentäters von Toulouse gibt es derzeit abweichende Angaben. Das französische Innenministerium hat Berichte des TV-Senders BFM dementiert, wonach der mutmaßliche Attentäter von Toulouse festgenommen worden sei. Den Berichten zufolge hätten Ermittler den 24-Jährigen am Mittwochnachmittag überwältigt. Eine offizielle Bestätigung der jüngsten Entwicklung gab es allerdings nicht. Am Mittwochmorgen hatte ein Sondereinsatzkommando das Haus des Verdächtigen im Stadtteil Croix-Daurade umstellt. Wenig später kam es bei dem Einsatz zu heftigen Schusswechseln, wobei zwei Polizisten leicht verletzt wurden. Die Staatsanwaltschaft hat nun für den Mittwochabend eine Pressekonferenz anberaumt.

13:10 Uhr  > Sarkozy: Täter von Toulouse-Attentat identifiziert
Nach Angaben von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy habe man den mutmaßlichen Serienmörder von Toulouse identifizieren können: Der aus Algerien stammende Franzose heißt Mohammed M. "Es wird alles getan, damit er sich vor der Justiz verantwortet", sagte Sarkozy nach einer Unterredung mit Vertretern der jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften. Der Terrorismus werde unsere nationale Gemeinschaft nicht zerbrechen, betonte er und warnte gleichzeitig vor Rachegedanken und einer Verquickung von Religion und Terrorismus. Der Verdächtige habe nach Informationen des französischen Innenministers Claude Guéant die Kommunikation mit der Polizei eingestellt und verschazt sich weiter in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Croix-Daurade. Er sei aber offenbar zur Aufgabe bereit. Diese Absicht soll er einem Polizisten mitgeteilt haben, nachdem er eine Waffe aus dem Fenster des Hauses geworfen hatte, sagte Guéant. Indessen wurden neben seinem Bruder auch die beiden Schwestern und die Mutter des 24-Jährigen festgenommen. Indessen sind die vier jüdischen Opfer von Toulouse in Jerusalem beigesetzt. "Der Schmerz ist unerträglich", sagte der israelische Innenminister Eli Jischai während der Beisetzung. "Das ganze israelische Volk weint." An der Zeremonie nahm auch der französische Außenminister Juppé teil.

 10:40 Uhr > Polizei stellt Attentas-Verdächtigen in Toulouse
Anti-Terror-Einheiten umstellten ein Haus im Stadtteil Croix-Daurade, in dem sich der 24-Jährige verschanzt hat. Medienberichten zufolge habe der Verdächtige keine Geiseln genommen. Derzeit dauern die Verhandlungen mit dem Mann an. "Er behauptet, ein Mudschahidin zu sein und zu al-Qaida zu gehören", sagte Guéant. Als Grund für seine Taten gab er an, "palästinensische Kinder rächen" die französische Armee angreifen zu wollen. Inzwischen ist auch der Bruder des Verdächtigen festgenommen worden. Die Mutter, die ebenfalls an den Einsatzort berufen wurde, wollte hingegen keinen Kontakt zu ihrem Sohn aufnehmen. Bei dem Einsatz kam es zu heftigen Schusswechseln, wobei zwei Polizisten leicht verletzt wurden. Der Mann war den Ermittlern bereits nach den Morden an drei Soldaten ins Visier geraten. Am Montag hatte ein Unbekannter einen Lehrer und drei Kinder vor einer jüdischen Schule in Toulouse erschossen. Bereits am Donnerstag hatte offenbar derselbe Täter in Montauban, rund 50 Kilometer von Toulouse entfernt, zwei Fallschirmjäger getötet. Indessen explodierte ein Sprengsatz vor der indonesischen Botschaft in Paris. Nach Polizeiangaben habe es aber keine Verletzten gegeben. Ersten Ermittlungen zufolge sahen Zeugen drei Männer, die ein Paket in der Nähe des Gebäudes im 16. Arrondissement der französischen Hauptstadt ablegten. Ein Mitarbeiter habe das Paket allerdings einige Meter weggetragen, bevor die Bombe explodiert sei.

[dts]