Besuch bei den Proben von "Ballet Revolución" in Kuba. Foto: Sven Creutzmann

Köln/Düsseldorf In diesem Jahr kehrt die kubanische Tanzshow „Ballet Revolución“ zurück nach Deutschland und feiert bei der Tour ihr zehnjähriges Bestehen. Bereits sechs erfolgreiche Tourneen führten die Show rund um den Globus von Havanna nach Europa, Asien und Australien. Mehr als eine Million Zuschauer haben die Demonstration des kubanischen Lebensgefühls live erlebt. Vom 17. bis zum 22. Januar kommt „Ballet Revolución“ ins Düsseldorfer Capitol Theater. In der Kölner Philharmonie gastieren die Tänzer und Musiker vom 4. bis zum 7. Juli im Rahmen des diesjährigen Sommerfestivals. Einen weiteren Termin gibt es am 8. und 9. April im Duisburger Theater am Marientor. Wir haben vor den Gastspielen am Rhein mit dem Choreografen Roclan González Chávez gesprochen.

Zehn Jahre Ballet Revolución – wie hat sich die Show verändert?

Roclan González Chávez: Wir haben die Technik und die Mischung aus klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz kontinuierlich weiterentwickelt und perfektioniert, was einzigartig und definitiv das Markenzeichen der Show ist. Wir wollen unsere kubanische Leidenschaft, den Tanz, mit dem Publikum teilen.

Was ist neu bei der aktuellen Tour?

Chávez: Wir präsentieren unseren einzigartigen Mix aus Ballett, Modern und Streetdance und zeigen einige neue Choreografien. Wir tanzen zu Nr.1-Hits von Ed Sheeran, Dua Lipa, Coldplay und vielen anderen, aber auch zu kubanischen Rhythmen. Außerdem haben wir neue Tänzer dabei. Neue Persönlichkeiten auf der Bühne halten die Show spannend.

Die Tanzshow „Ballet Revolucion“ kommt Anfang Juli in die Kölner Philharmonie. Foto: Johan Persson

Wie ist die Idee zur Tanzshow ursprünglich entstanden?

Chávez: Der australische Produzent Mark Brady hatte die Idee und das Konzept für diese Verschmelzung von Tanzstilen mit kubanischen Tänzern. Er kennt Kuba gut. Eines Tages riefen er und der Co-Produzent Jonathan Lee mich an, und wir trafen uns alle in Havanna zum ersten Casting und um die erste Produktion zu entwickeln und vorzubereiten.

Was macht die kubanische Tanzszene und den kubanischen Stil aus?

Chávez: Wir haben eine ganz eigene Körpersprache. Es ist, als ob wir mit der Musik tanzen, mit einer besonderen Lockerheit in den Schultern und Hüften. Wann immer wir Musik hören, müssen wir uns bewegen. Im professionellen Tanz haben wir aufgrund unserer vielen multikulturellen Wurzeln einen speziellen kubanischen Ballettstil entwickelt, die sogenannte ‚kubanische Schule‘. Wir haben eine der besten Tanzschulen der Welt, in der eine erstklassige technische Basis mit unserer besonderen Körpersprache kombiniert wird.

Welche Rolle spielt das bei der Ausbildung der Tänzer?

Chávez: Diese hat eine ganz zentrale Bedeutung. Alle unsere Tänzerinnen und Tänzer tanzen seit ihrer Kindheit und haben alle an renommierten Akademien in Kuba studiert. Um die Show mit Perfektion zu tanzen, bedarf es dieser hochprofessionellen Ausbildung sowie einer Menge körperlicher Kraft und Ausdauer. Wir arbeiten sowohl mit Tänzern, die klassisches Ballett studiert haben, als auch mit solchen, die sich auf modernen Tanz und afrokubanischen Tanz spezialisiert haben. In der Show tanzt jeder von ihnen auch den anderen Stil. Das ist eine große Herausforderung und erfordert viele Wochen der Probenarbeit. Es ist ein langer Prozess, aber es lohnt sich jedes Mal.

Der kubanische Choreograf Roclan González Chávez. Foto: Sven Creutzmann

Inwieweit unterscheiden sich die kubanische und die europäische Ausbildung voneinander?

Chávez: Da ich hauptsächlich in Kuba arbeite, kann ich für die Akademien in Kuba sprechen. Unsere Lehrkunst ist sehr gut organisiert, mit einem hohen internationalen Ansehen. Die Talente lernen alle wichtigen Tanztechniken auf einem sehr hohen Niveau und erhalten Verträge in renommierten Kompanien im Ausland, auch in Europa.

Wie schwer ist es, in Kuba die geeigneten Tänzer für die Show zu finden?

Chávez: Kuba ist so reich an Kultur und Tanz, dass viele sehr talentierte junge Tänzerinnen und Tänzer zu den Castings nach Havanna kommen.

Wie nahe ist die Show von „Ballet Revolución“ an der aktuellen Tanzszene in Kuba?

Chávez: Tanzen ist unser Lebensstil. Er hält unsere Herzen und Seelen glücklich. Wenn Sie also etwas über das Glück in Kuba erfahren wollen, dann kommen Sie zu dieser Show.

Was kann das Kölner und Düsseldorfer Publikum von der Show erwarten?

Chávez: Das Publikum wird den Geist Kubas erleben, es wird unsere Freude spüren und hervorragende Tänzer sehen. Wir haben auch fantastische Musiker und Sänger, die live auftreten.

Service: Ballet Revolución, 17. bis 22. Januar Düsseldorf Capitol Theater und 4. bis 9. Juli Köln Philharmonie. Die Karten kosten in Düsseldorf ab 37,50 Euro und in Köln ab 34,90 Euro. Tickets gibt es unter:

www.ballet-revolucion.de