Recklinghausen/Wachtberg | Mehr als 2.000 Pferde sollen in den kommenden Wochen auf die Viruskrankheit Ansteckende Blutarmut untersucht werden. Die meisten der betroffenen Tiere lebten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, einige Pferde kämen zudem aus der Schweiz und anderen Ländern, teilte das Landesumweltamt am Freitag in Recklinghausen mit. Die zuständigen Veterinärämter hätten Listen der betroffenen Pferde erhalten und würden nun Kontakt mit den Pferdebesitzern aufnehmen, um Blutproben der Tiere zu nehmen, hieß es.

Im August waren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz jeweils vier mit dem Virus infizierte Pferde gefunden worden. Sie hatten sich durch eine Blut- oder Plasmaübertragung bei einem Blutspende-Pferd einer Pferdeklinik in Wachtberg (Rhein-Sieg-Kreis) infiziert. Pferde, die positiv auf das Virus getestet werden, müssen getötet werden. Das Blutspende-Pferd der Klinik wurde bereits im Juni getötet.

„Alle Pferde, die hier über einen längeren Zeitraum Kontakt zu dem Pferd hatten, haben wir bereits getestet und keine Infektion festgestellt“, sagte Klinikleiter Carsten Rohde der Nachrichtenagentur dapd. Die Untersuchung von 2.039 Pferden sei eine reine Überwachungsmaßnahme, es gehe nicht darum, eine Seuche einzudämmen.

Es sollten nun auch alle Pferde untersucht werden, die von September 2009 bis Juni 2012 Kontakt zu dem erkrankten Tier hatten. Die Krankheit bricht oft erst einige Zeit nach der Infektion aus, Tiere können mehrere Jahre ohne äußere Anzeichen erkrankt sein. Den Angaben des Landesumweltamtes zufolge ist das Virus für Menschen nicht gefährlich. Bei den Pferden führt es in den meisten Fällen zum Tod.

Autor: Kathrin Aldenhoff/dapd
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