Der Ausschnitt zeigt das Verkehrsschild Fahrradstraße

Köln | Rund um den Kölner Dom wird sich ab Mitte April viel verändern, vor allem für den motorisierten Individualverkehr. Die Trankgasse wird temporär zur Fahrradstraße umgewidmet. Damit einher gehen eine ganze Reihe von Veränderungen im Domumfeld und den angrenzenden Straßen. Die Stadt Köln will damit noch keine endgültige Verkehrsführung einrichten, sondern testen und die Ergebnisse anschließend bewerten und dann eine Entscheidung zur Verkehrsführung treffen.

Es ist ein neuerlicher verkehrlicher Eingriff den Kölner Politik und Stadtverwaltung im Domumfeld vornehmen. So wurde etwa an der Tiefgarage vor einigen Jahren erst die Verkehrsführung geändert, um nur ein Beispiel zu nennen. Neben der Trankgasse soll die Fußgängerzone am Dom erweitert werden.

Die Stadt Köln wird mit den Arbeiten Mitte April beginnen und diese im Mai beenden. Es ist eine temporäre Lösung und noch keine bauliche Maßnahme. Geändert werden vor allem Beschilderungen, Markierungen und die Ampelanlage an der Kreuzung Komödienstraße, Marzellenstraße und Trankgasse wird außer Betrieb gesetzt.

Die Verkehrsmaßnahmen rund um den Dom

Die Trankgasse wird für den motorisierten Individualverkehr zwischen der Marzellenstraße und Am Domhof gesperrt. Dort wird eine Fahrradstraße eingerichtet. Allerdings kann das Hotel Excelsior Ernst weiter von der Rheinuferstraße aus erreicht werden. Auch die Ausfahrt der Tiefgarage in Rheinuferstraße bleibt bestehen. Kraftfahrzeuge nutzen dafür die Fahrradstraße.

Die Marzellenstraße wird zwischen „Unter Sachsenhausen“ und „An den Dominikanern“ in Fahrtrichtung der Komödienstraße zur Einbahnstraße in Richtung Dom. Die Komödienstraße wird ebenfalls zur Einbahnstraße in Richtung Tunis Straße. Nur der Fahrradverkehr darf in beide Richtungen fahren.

Rund um den Kardinal-Höffner-Platz wird eine Fußgängerzone geschaffen. Frei sind in der Fußgängerzone nur der ÖPNV, die Bimmelbahn, Taxis, Rundfahrtbusse und der Radverkehr. Die Buslinien 172 und 173 der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) werden auf die Nordseite der Komödienstraße verlegt.

Die Straßen Mariengartengasse und Burgmauer werden zwischen „An der Rechtsschule“ und Kardinal-Höffner-Platz zur Sackgasse. Dort entfallen alle öffentlichen Stellplätze damit genügend Platz für einen gegenläufigen Verkehr ist.

Gebaut wird erst nach der EM 2024

Im Jahr 2024 ist Köln einer der Spielorte für die Europameisterschaft 2024. Die Baumaßnahme soll erst nach der EM 2024 erfolgen, da die Stadt Köln nicht genügend Angebote von Bauunternehmen erhielt und damit zeitlich befürchtet an dieser für Touristen und EM-Fans heiklen Stelle im Stadtgebiet nicht mit dem Bau fertig zu sein. Denn aus vergaberechtlichen Grünen ist ein einziges Angebot nicht ausreichend, um die Baumaßnahme zu vergeben. Daher wird erst nach der EM 2024 gebaut.

Verzicht auf Zwischenlösung wäre teuer

Die Stadtverwaltung sieht Vorteile in der temporären Lösung, denn so könne sich die neue Verkehrsführung „einspielen“. Zunächst finden nur Markierungsarbeiten statt. Die Beschilderung werde ortsfest vorgenommen. Würde die temporäre Lösung nicht umgesetzt sieht sich die Stadtverwaltung mit Schadensersatzforderungen der beauftragten Unternehmen von über 230.000 Euro konfrontiert. Daher halte sie an der temporären Lösung fest. Dem Verkehrsausschuss des Rates der Stadt Köln soll regelmäßig eine Zwischenevaluation vorgelegt werden. Weiter heißt es in der Vorlage für den Verkehrsausschuss und dessen Sitzung am 25. April: „Durch die zeitliche Entkopplung von der Neugestaltung der nördlichen Domumgebung und der verkehrlichen Zwischenlösung, entstehen somit keine Verzögerungen bei der Umgestaltung dieses stadträumlich bedeutenden Straßenraums.“

ag