Kiew | aktualisiert | Bei den Protesten in der Ukraine gegen Präsident Viktor Janukowitsch haben in der Nacht auf Montag Tausende Demonstranten eine Zeltstadt auf dem Unabhängigkeitsplatz im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew errichtet. Laut örtlichen Medienberichten hielten Hunderte weitere Demonstranten das Rathaus und die Gewerkschaftszentrale besetzt. Die Polizei forderte die Opposition auf, die Gebäude unverzüglich zu räumen. Bei den Protesten in der Ukraine sind in den letzte Tagen nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter zum Teil schwer verletzt worden.

Am gestrigen Sonntag waren in der Ukraine nach unterschiedlichen Angaben zwischen 100.000 und 700.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die Demonstranten fordern eine stärkere Annäherung der Ukraine an die EU, nachdem Präsident Janukowitsch ein Assoziierungsabkommen mit der EU kurzfristig abgesagt hatte. Russland hatte für den Fall des Abschlusses des Abkommens mit Handelsstrafen gedroht.

Mehr als 40 Journalisten bei Protesten verletzt

Bei den Protesten in der Ukraine sind in den letzte Tagen nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter zum Teil schwer verletzt worden. Darunter sollen auch ein Tontechniker der ARD und Fotografen mehrerer Nachrichtenagenturen sein. Die meisten von ihnen waren nach Angaben der Organisation durch Westen mit der Aufschrift „Presse“ oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar.“Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten zu unterlassen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Montag in Berlin. Angeblich ging die massive Gewalt gegen Journalisten meist von Polizisten der Spezialeinheit „Berkut“ aus, in einigen Fällen aber auch von vermummten Provokateuren unklarer Identität.

Autor: dts