Ein Gepard-Panzer im Januar 1973 bei Tests der US-Armee. | Foto: gemeinfrei

Köln | LIVEBERICHT wird ständig aktualisiert | red, dts | Die Ukraine bekräftigt ihre Forderung, dass Russland das Staatsgebiet vollständig zu räumen habe und wirft der Bundesregierung „Verzögerungstaktik“ vor. Der Livebericht zu den Ereignissen rund um den Krieg in der Ukraine, die Situation der Flüchtlinge sowie politische Reaktionen weltweit.

Wladimir Klitschko hofft auf baldige Scholz-Reise nach Kiew   

20:59 Uhr > Wladimir Klitschko, ehemaliger Box-Weltmeister und Bruder des Bürgermeisters von Kiew, hofft auf eine baldige Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die ukrainische Hauptstadt. Es müsse kein Besuch des besonders von den Zerstörungen des Krieges betroffenen Umlandes von Kiew sein, sagte er den Sendern RTL und ntv. Er wolle „schon nicht mehr, dass er das sieht, was wir gesehen haben in Butscha, Hostomel und Irpin“, so Klitschko.

Die Hauptstadt sei aber auch „wahnsinnig davon betroffen“, dass „ein Krieg in Europa stattfindet, ein brutaler Krieg“. Daher wünschten er und jeder Ukrainer sich, „dass Olaf Scholz nach Kiew reist“, so der Ex-Profisportler.


Selenskyj bekräftigt Abzug der Russen aus allen ukrainischen Gebieten

7:38 Uhr > Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte in seiner Videobotschaft die Forderung, dass Russland alle besetzten Gebiete und darunter auch die Krim verlassen müsse. Selenskyj: „Die russische Invasion begann auf der Krim. Dies war nicht der erste Fehler des russischen Staates gegenüber der Ukraine, aber der erste verhängnisvolle für Russland selbst. Von diesem Punkt aus kamen die folgenden, nicht weniger verhängnisvollen Fehler Russlands, die alle zusammen zu seiner historischen Schwächung führen werden. Und natürlich müssen die Besatzer die Krim verlassen und Kherson, Melitopol, Energodar, Mariupol und alle anderen Städte und Gemeinden freigeben“.

Eurorail geplant

Der ukrainische Premierminister Denis Shmygal zeigte die Anstrengungen auf, die sein Land unternehme, um sich enger mit der EU zu vernetzen. Dazu gehöre die Optimierung des Warenverkehrs zwischen der Ukraine und den EU-Mitgliedstaaten und der Güterverkehr auf der Straße solle liberalisiert werden. Shmygal: „Die Arbeit in diese Richtung ist in vollem Gange, denn unter den Bedingungen der Sperrung unserer Häfen müssen wir die Möglichkeiten der Westgrenze maximieren.“ Die Ukraine will sich zudem mit dem europäischen Schienennetz verbinden. Auch der Beitritt zum einheitlichen Zahlungssystem, SEPA-Lastschriftverfahren oder dem Roamingraum der EU sei geplant und werde forciert.

Ukraine unterstellt Bundesregierung „Verzögerungstaktik“

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat der Bundesregierung vorgeworfen, Waffenlieferungen absichtlich zu verzögern. „Es ist enttäuschend, dass die zugesagten 15 Gepard-Flakpanzer frühestens Ende Juli und weiteren 15 Geparde erst Ende August geliefert werden können“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

„Und das, obwohl jeder Tag zählt, gerade jetzt, wo Russland im Laufe seiner massiven Offensive im Donbas neue Geländegewinne erzielt, weitere Städte verwüstet und ganze Gegenden menschenleer macht. Diese Verzögerungstaktik der Ampel ist daher besonders bitter.“ Deutschland solle endlich eine Führungsrolle spielen, forderte Melnyk. „Die Bundesrepublik ist in der Lage, mindestens 100 Marder von der Industrie und über 30 Marder aus dem Bundeswehr-Bestand zügig zu liefern sowie 88 Leopard-1-Kampfpanzer.

Wir appellieren erneut an den Bundeskanzler, grünes Licht für diese überlebenswichtige Lieferung endlich zu geben.“