Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Foto: Bopp

Berlin | mit ots | Geht ihm nun buchstäblich eine Lampe auf?

Mit einem überraschenden Tweet meldete sich Prof. Dr. Karl Lauterbach am frühen Mittwoch Abend aus dem Paul Löbe Haus im Berliner Regierungsviertel.

Dort vor leeren Tischen und Stühlen im hell erleuchteten Lampencafé sitzend, hat der Gesundheitsminister eine Tasse Café und die Maske vor sich abgestellt.

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In dem Tweet heißt es: „Kurze Pause, ein Snack. Im Lampencafé des Paul Löbe Hauses. Dann geht es in die nächste Runde Verhandlungen. Diesmal geht es um Digitalisierung im Gesundheitssystem: nach 20 Jahren der Einführung sind wir immer noch ohne erkennbare Nutzung. Es is SO VIEL nachzuholen. Unglaublich“

Offenbar machte der Epidemiologe in einer kurzen Auszeit seinem Ärger über die sozialen Netzwerke Luft. Bei einem Besuch in Israel in den Hadassah Medica Centers im September hatte er lernen wollen, wie das Gesundheitssystem hierzulande digitalisiert werden könne. Dies wird seinem Tweet zufolge schwieriger als gedacht.

Doch auch was ambulante Operationen angeht, sieht der SPD-Politiker neben den Digitalisierungsversäumnissen offenbar Verbesserungsbedarf.

Lauterbach will ambulante Operationen anders vergüten

Denn: Lauterbach will durch eine reformierte Vergütung ambulanter Operationen dazu beitragen, unnötige Krankenhausaufenthalte zu reduzieren. Man wolle Patienten „die Klinikaufenthalte ersparen und gleichzeitig das Personal dort entlasten. Dafür stellen wir das System so um, dass sich eine unnötige Krankenhaus-Aufnahme bei einfachen Eingriffen künftig nicht mehr lohnt“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Mittwoch).

Damit bezog er sich auf Änderungsanträge zum „Krankenhauspflegeentlastungsgesetz“, die sich im parlamentarischen Verfahren befinden. „Der Anteil vollstationärer Behandlungen ist bei uns im internationalen Vergleich immer noch viel zu hoch.“ Das müsse sich im Sinne von Patienten und Krankenhauspersonal ändern.

„Daher sollen viele Behandlungen, die bisher stationär gemacht werden, in Zukunft ambulant erbracht werden. Und auch für stationäre Patienten ist die Übernachtung nicht nötig, wenn der Patient das wünscht und medizinisch nichts dagegen spricht“, sagte der Minister. „Das entlastet Pflege und Ärzte. Die Übernachtung im Krankenhaus ist nicht zwangsläufig Teil guter Medizin“, so Lauterbach. (red02)