Köln | Heute wurde der deutschlandweit erste Doppel-Schicht-Detektor-Computertomograph (CT) am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uniklinik Köln vorgestellt. Das Gerät arbeitet effizienter und liefert zusätzliche Informationen über die Zusammensetzung des Gewebes, die es den Ärzten ermöglicht, eine differenzierte Diagnosen zu stellen.

Im Rahmen der Neuerwerbung zweier Computertomographen, nahm die Uniklinik Köln Anfang Juni den Doppel-Schicht-Detektor-CT in Betrieb. Damit ist die Uniklinik Köln in Deutschland die erste und weltweit das vierte Institut, wo ein solcher CT zum Einsatz kommt. Bislang wurden rund 1.000 Patienten mit dem neuen CT gescannt.
Die Doppel-Schicht-Detektor-CT-Anlage hat das Uniklinikum Köln rund zwei Millionen Euro gekostet, ungefähr eine halbe Million mehr als ein herkömmlicher CT. Hergestellt wurde das Gerät von dem Elektronikkonzern Philips.

Insgesamt verfügt die Uniklinik Köln über fünf Computertomographen, mit denen jährlich rund 30.000 Patienten behandelt werden.

Vorteile der Doppel-Schicht-Detektor-CT-Anlage

Von außen ist für den Laien kein Unterschied zu den herkömmlichen Computertomographen zu erkennen. Doch das Besondere an der neuen Doppel-Schicht-Detektor-CT-Anlage sind die knapp 200 Detektorelemente. Mit den Detektoren, die aus zwei Schichten bestehen, ist das neue Gerät in der Lage, „unterschiedliche Energien des Röntgenspektrums aufzunehmen“, erklärt Prof. Dr. David Maintz, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Köln, „und dies lässt ganz neue Aussagen zu und eine viel differenzierte Beurteilung von den Bildern und Diagnosen.“ Ein herkömmlicher CT konnte bislang nur die Dichte des Gewebes feststellen.

Konkret bedeutet dies, um nur einige Vorteile aufzuzählen, dass sich insgesamt die Bildqualität verbessert hat. Außerdem können die Kontraste erhöht werden, so dass zum Beispiel auch kleinere Befunde früher entdeckt und auch die Charakterisierung von Befunden verbessert werden. Zudem ermöglicht der CT die quantitative Messung des jodhaltigen Kontrastmittels im Gewebe. Dies wird beispielsweise bei der Krebstherapie nützlich, weil dadurch festgestellt werden kann, ob die Chemotherapie anschlägt. Dies führt auch dazu, dass die Dosis des jodhaltigen Kontrastmittels und die Röntgenstrahlung reduziert werden können. Die Daten eines herkömmlichen Computertomographen werden bei dem neuen CT ebenfalls erhoben und sind jeder Zeit abrufbar, wodurch Zeit eingespart wird und der Patient sich nicht erneut den Röntgenstrahlungen aussetzen muss.

Autor: Lisa Oster
Foto: Eva Braun, Geschäftsführerin von Philips (DACH) und Leiterin der Sparte „Healthcare“ und Prof. Dr. David Maintz, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Uniklinik Köln vor dem neuen Doppel-Schicht-Detektor-CT