Im Zuge der Ermittlungen soll heute die Leiche des Busfahrers obduziert werden. Möglicherweise waren gesundheitliche Probleme des Fahrers der Auslöser für das Unglück. Außerdem untersuchen von der Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständige derzeit das Wrack des Busses. Damit sollen bestehende Vermutungen belegt oder entkräftet werden, nach denen entweder die Bremsen versagt hatten oder der Fahrer am Steuer ohnmächtig geworden war. Bisherigen Ermittlungsergebnissen zufolge hatte der Linienbus etwa 400 Meter vor dem Unfall an einer Haltestelle gestoppt. Danach hatte das Fahrzeug auf der abschüssigen Straße offenbar zunehmend an Geschwindigkeit gewonnen, war schließlich in einer Linkskurve durch die Leitplanke gebrochen und 20 Meter in die Tiefe gestürzt. Dort blieb der Bus auf der Seite teilweise im Wasser der Wupper liegen. Der 45-jährige Fahrer des Busses galt als zuverlässig und fuhr seit etwa zehn Jahren unfallfrei für die Firma. Auch das Fahrzeug der Marke Setra Kässbohrer war erst vor einem Jahr zugelassen worden, ein technischer Defekt scheint also zunächst unwahrscheinlich. "Das ist eine gefährliche Straße, vor allem in der Kurve hier und wenn es nass ist", so ein Anwohner. Der Radevormwalder Bürgermeister Josef Korsten sagte jedoch, die Strecke sei bei normalem Fahren "ungefährlich." Bei dem Busunglück waren gestern neben dem Busfahrer ein Ehepaar aus Schwerte im Alter von 70 und 71 Jahren, sowie zwei 38- und 80-jährige Frauen aus Radevormwald ums Leben gekommen. Eine Frau war schwer, sechs weitere Personen leicht verletzt worden. Rund 120 Feuerwehrkräfte, 30 Polizeibeamte und mehrere Rettungstaucher befanden sich im Einsatz. Der Bus konnte mittlerweile von einem Kran geborgen werden.

[dts]