Köln | Im Falle einer 17-Jährigen, die im September 2014 Opfer einer Entführung und Vergewaltigung wurde und von der Polizei aus einer Garage in Köln-Lindenthal befreit worden war, musste sich seit dem 3. Februar ein 52-Jähriger in einem Prozess vor dem Landgericht Köln verantworten. Heute sprach das Gericht ein Urteil: Das Gericht befand den Angeklagten für schuldig und verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von neun Jahren und sechs Monaten.

Laut einem Gerichtssprecher befand die Kammer den Angeklagten schuldig wegen besonders schwerer Vergewaltigung in Tateinheit mit schwerer Entziehung Minderjähriger sowie Menschenraubs. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von acht Jahren gefordert. Der Angeklagte habe im Verlauf des Prozesses ein Geständnis abgelegt, so der Gerichtssprecher.

Laut Angeklage soll der 52-Jährige die zur Tatzeit 17-jährige Geschädigte durch einen Vorwand in sein Fahrzeug gelockt, gefesselt und geknebelt haben. Anschließend soll er sie zu einer Garage verbracht, dort auf die Ladefläche eines Kastenwagens gelegt und in gefesseltem und geknebeltem Zustand stundenlang liegen gelassen haben. Laut Anklage kehrte er am nächsten Tag zurück, schnitt die Kleidung der Geschädigten auf und nahm an ihre sexuelle Handlungen vor. Später soll er sie wieder gefesselt und geknebelt haben und anschließend fortgegangen sein.

Letztlich, so ist es der Anklage zu entnehmen, rief er laut Staatsanwaltschaft zwei Tage nach der Entführung seine Ehefrau an und bewog diese dazu, in der Garage nachzusehen, wo die Geschädigte dann von der Polizei befreit wurde.

Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden, daher ist es noch nicht rechtskräftig.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto