Washington | Die US-Regierung hat zum ersten Mal öffentlich erklärt, dass sie von einem Chemiewaffen-Einsatz in Syrien ausgeht. Nach intensiven Untersuchungen sei sich der US-Geheimdienst sicher, dass das Assad-Regime mehrmals unter anderem das Nervengas Sarin eingesetzt habe, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Dabei seien 100 bis 150 Menschen ums Leben gekommen.

Assad habe eine „rote Linie“ überschritten, hieß es. Das Weiße Haus kündigte an, das Thema auf dem G8-Gipfel Anfang nächster Woche und bei den Vereinten Nationen zur Sprache zu bringen. Zudem hätten sich die USA entschieden, die Rebellen auch militärisch zu unterstützen.

Weitere Details wurden nicht genannt. Auch der Irak hat Sarin im ersten Golfkrieg 1980–1988 gegen den Iran eingesetzt, und dann erneut, ebenfalls noch 1988, gegen seine kurdische Minderheit. Bei zwei terroristischen Anschlägen der sogenannten „Aum-Sekte“, 1994 in Matsumoto und 1995 in Tokio, wurde ebenfalls Sarin verwendet.

Union begrüßt Obamas Syrien-Entscheidung

Die Union hat die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama begrüßt, die syrischen Rebellen mit Waffen zu versorgen. „US-Präsident Barack Obama macht deutlich, dass die USA zu den von ihnen gezogenen roten Linien stehen“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), gegenüber der „Rheinischen Post“. Dies würde auch ein deutliches Signal an den Iran senden.

Die Befürchtung das die Waffen in die Hände islamistischer Kräfte gelangen könnten, teilt der CDU-Abgeordnete nicht. „Obama wird die Kräfte unterstützen, die einem demokratischen, multi-ethnischen und religiös toleranten Syrien verpflichtet sind“, argumentiert Polenz.

Autor: Andi Goral