Solche Slogans lassen Sparwillige über eine Last Minute-Anlageentscheidung grübeln, aber „Wer sich allein vom Jahresendfieber des Marketings der Finanzbranche zum schnellen Abschluss leiten lässt, zahlt garantiert drauf“, warnt die Verbraucherzentrale NRW.

Strategisch planen
„Wer ohnehin plante, Bauspar- oder Riester-Verträge abzuschließen, kann das natürlich in diesem Jahr noch tun. Aber ein unüberlegter und unpassender Abschluss eines langfristigen Altersvorsorgevertrags oder der Kauf eines riskanten Anlageprodukts können im schlimmsten Fall einige hundert Euro an staatlicher Förderung für das vergangene Jahr nicht aufwiegen“, empfiehlt sie strategische Planung bei Geldanlage, Riester & Co. Wer hierbei die Grundregeln der Verbraucherzentrale NRW kennt, erspart sich folgenschwere Fehler:

Anlagehorizont und Ziele festlegen
Das beste Produkt nützt nichts, wenn es nicht zu den Zielen des Anlegers passt. Wer eine ständig verfügbare eiserne Reserve aufbauen will, braucht ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch. Wer für den Kauf eines Autos in zwei Jahren spart, kann auch ein Festgeldkonto oder einen Sparbrief nehmen. Und wer langfristige Vorsorge fürs Alter plant, kann zwischen betrieblicher Altersvorsorge, Riester- oder Rürup-Verträgen in verschiedenen Varianten wählen. Ebenso ist Vorsorgesparen ohne staatliche Förderung möglich, zum Beispiel mit Investmentfonds.

Verfügbarkeit, Rendite, Sicherheit: eigene Priorität setzen
Die drei Ecken des so genannten „Magischen Dreiecks“ werden von den Anlagezielen Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit gebildet. Das Dreieck besagt: Je sicherer eine Anlage ist, desto geringer ist ihre Rendite. Aber auch: Je schwieriger es ist, ein Anlageprodukt schnell in Bargeld zu verwandeln, je geringer also die Verfügbarkeit ist, desto höher die Rendite. Mehr von einem Anlageziel geht stets zu Lasten der beiden anderen. Misstrauen ist daher angesagt, wenn hohe Renditen bei maximaler Sicherheit und sofortiger Verfügbarkeit versprochen werden – solch ein Produkt gibt es einfach nicht.

Auch auf die Kosten schauen
Ausgabeaufschläge, laufende Verwaltungsgebühren und andere Kostenfaktoren haben starken Einfluss auf die Gewinne, die Anleger mit einer Geldanlage erzielen können. Grundsätzlich gilt: Je höher die Kosten, desto niedriger die Rendite. Das sollten Verbraucher auch bei staatlich geförderten Anlageformen wie der Riester-Rente im Auge behalten. Gerade Riester-Verträge in Form von fondsgebundenen Versicherungen sind oft mit hohen Kosten belastet.

Unabhängig beraten lassen
Auch die besten Tipps können bei schwierigen Anlageentscheidungen nur begrenzt weiterhelfen. Wer unsicher ist, sollte deshalb den Rat eines unabhängigen Honorarberaters einholen, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale NRW. Gerade wenn es um viel Geld oder langfristige Altersvorsorgeverträge geht, lohnt sich das. Denn Honorarberater sind nicht von Verkaufsprovisionen abhängig. Deshalb sind sie nicht auf den Verkauf bestimmter einträglicher Produkte angewiesen, sondern können sich ganz auf die Bedürfnisse der Anleger konzentrieren.

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