Köln | aktualisiert | In Kooperation mit der Polizei sucht die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die schönste, sicherste und sparsamste Tür in NRW. Der Wettbewerb wurde landesweit ausgeschrieben und läuft noch bis zum 30. September 2013. Polizei und Verbraucherzentrale möchten damit Verbrauchern helfen, Energie zu sparen und sich vor Einbrüchen zu schützen.

Mit dem Wettbewerb möchte die Verbraucherzentrale NRW darauf aufmerksam machen, dass beim Energiesparen vor allem auf Haustüren zu achten sei, so Diplom-Ingenieur Rudolf Klapper, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW. Viele Haustüren hätten Löcher, Spalten und Briefkastenschlitze, die nicht energieeffizient seien und somit im Winter zu höheren Heizkosten beitragen würden. Dabei sei es meist schon hilfreich, Türschoner an die Spalte zu legen. Beim Wettbewerb werde auch Wert auf barrierefreies Wohnen gelegt.

Für Knut Samsel, Kriminalhauptkomissar der technischen Prävention der Kriminalpolizei Köln, ist neben Energieeffizienz Sicherheit sehr wichtig. Momentan könne er noch keine konkreten Zahlen nennen, doch die Zahl der Einbrüche sei auch in diesem Jahr massiv angestiegen. „Als Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung kann viel getan werden. Es hilft vor allem, zusätzliche Schlösser und Riegel an der Haustür anzubringen. Wenn Einbrecher nämlich zu lange brauchen, um eine Tür zu öffnen, gehen sie lieber weiter und versuchen es an einer anderen Tür“, so Samsel. Laut einer Statistik seien im Jahr 2011 allein 47 Prozent aller Einbrecher in Mehrfamilienhäusern durch die Haustür eingedrungen. Bei Einfamilienhäusern seien es immerhin nur knapp 13 Prozent. „Es ist extrem wichtig, die Haustüre zu sichern. Ansonsten brauchen geschickte Einbrecher nicht einmal eine Minute, um in die Wohnung zu kommen. Wer eine Sicherung hat, sollte davon unbedingt Gebrauch machen“, so Samsel. 2011 seien bei bis zu 100 Einbruchsfällen nicht die Sicherungen aktiviert worden. Doch durch die Sicherung hätte der Einbruch verhindert werden können. Die Polizei ist der Meinung, dass eine sichere Haustür auch schön sein kann. Da einigen Bürgern unklar sei, so Samsel, welche Maßnahmen sich zu einer besseren Absicherung ihrer Tür eigneten, biete die Polizei kostenlose Beratungsgespräche an.

Laut Professor Dr. Klaus Schneider, Direktor des Rautenstrauch-Joest-Museums, hat eine Tür je nach Kultur verschiedene Funktionen. Eine Tür sei eine Markierung von Übergängen und oft solle eine Tür einladen, um einzutreten. In manchen Kulturen würden Türen sogar an die Wand gehängt und hätten somit nur die Aufgabe, den Raum zu verschönern. Die Gewinner-Tür des Wettbewerbs sollte daher laut Schneider die drei Adjektive sicher, schön und sparsam vereinen. Da der Wettbewerb zum ersten Mal veranstaltet wird, konnte Annette Bobbert, Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Köln keine Angaben über erwartete Teilnehmerzahlen machen. Sie verriet nur: „Wir hoffen natürlich auf viele Einsendungen aus Köln, so dass der Sieger aus Köln kommen wird.“

Um teilzunehmen müssen Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen und bis zu drei Bilder ihrer Haustür bei der Verbraucherzentrale per Post oder per Email einreichen. Als generelle Teilnahmebedingung gilt, dass die Haustüre spätestens im Jahr 2002 saniert beziehungsweise eingebaut worden sein muss. Eine Fachjury wählt am 17. Oktober die Gewinner aus. Zu Gewinnen gibt es ein Trekking-Fahrrad im Wert von 800 Euro und Jahresabonnements der Stiftung Warentest. Wessen Haustüre weder saniert wurde noch neu ist, kann an einem Quiz teilnehmen, bei dem der Hauptgewinn eine Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW ist. Wer Hilfe beim Ausfüllen des Fragebogens benötigt oder noch weitere Fragen zum Wettbewerb hat, kann sich an die Verbraucherzentrale NRW wenden.

[infobox]Die Stadt Köln, die Verbraucherzentrale und die Kripo-Köln bieten zur Aktion Veranstaltungen an:
Donnerstag, 12.09.13, 18.00-20.00 Uhr, Walter-Pauli-Ring 2-6 in 51103 Köln-Kalk:
Knut Samsel, Kriminalhauptkomissar der technischen Prävention der Kriminalpolizei Köln, zeigt die üblichen Schwachstellen von Wohnungen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Einbrüche zu vermeiden. Zudem berichtet Diplom-Ingenieur Rudolf Klapper, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, über aktuelle Beratungsangebote der Verbraucherzentrale NRW zum Thema „Haustür und Energie sparen“.
Donnerstag, 19.09.13, 18.00-20.00 Uhr, Neue Weyerstraße 2 in 50676 Köln:
Klapper und Elisabeth Mertens, Referentin für Barrierefreiheit und Nachhaltiges Bauen der Verbraucherzentrale NRW, informieren über die Themen „Energetische Gebäudesanierung“ und „Barrierefreies Wohnen“.

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Autor: Laura Weigele
Foto: Knut Samsel, Rudolf Klapper, Annette Bobbert und Klaus Schneider (v.l.n.r.)