Berlin | aktualisiert | Der Autokonzern Daimler muss in Deutschland 238.000 Fahrzeuge zurückrufen. Das sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Montag nach einem Gespräch mit Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche in Berlin. In ganz Europa sollen 774.000 Fahrzeuge betroffen sein.

Es geht dabei – wie bei anderen Autobauern – um unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung. Zetsche musste am Montag zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen im Bundesverkehrsministerium antreten, um zu erklären, bei wie vielen Modellen Abgastests manipuliert wurden.

Hofreiter kritisiert Rückrufaktion bei Daimler als „Show“

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat die Rückrufaktion von Diesel-Fahrzeugen bei Daimler als „Rückruf-Show“ von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kritisiert. Dabei dürfe es nicht bleiben, sagte Hofreiter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Es braucht eine andere Verkehrspolitik – und dazu gehören auch Hardwarenachrüstungen auf Kosten der Autoindustrie, die Einführung einer blauen Plakette und Rückenwind für den Öffentlichen Personennahverkehr.“

Der Grünen-Fraktionschef forderte vom Verkehrsminister eine Transparenz-Offensive: „Sämtliche Manipulationen und sämtliche Absprachen zwischen Ministerium und Autoindustrie müssen veröffentlicht werden.“ Die bisherige „Klüngelei“ falle der Bundesregierung und den Autobossen krachend auf die Füße: „Die Mauscheleien müssen endlich ein Ende haben.“

Autor: dts