Köln | 4.767 Unfälle mit Personenschaden verzeichnete die Kölner Polizei im Jahr 2016. Das sind nicht nur 492 mehr als in 2015 sondern die Zahl erreicht den höchsten Stand in den vergangenen 10 Jahren. Damit erhöht sich auch die Zahl der Verunglückten und steigt auf 5.772 Menschen, ein Plus von 560 zum Vorjahr. Und bei den Autobahnen rund um Köln sieht es nicht besser aus.

Besonders oft krachte es in den Stadtvierteln Ehrenfeld, Altstadt Süd, Neustadt Süd, Deutz und Mülheim und danach folgen Lindenthal, Sülz, Altstadt Nord und Neustadt Nord. Die meisten Unfälle passieren durch einen zu geringen Abstand, beim Abbiegen und Geschwindigkeitsverstöße. Dabei sank die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen auf 18, allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten auf 709 Personen. Die Zahl der jungen Erwachsenen, die verunglückt sind, stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 784, erreicht in den vergangenen 10 Jahren nicht die Höchstmarke. Einen deutlichen Anstieg gibt es bei den Senioren, die verunglückt sind, hier gibt es ein Plus von 18,8 Prozent.

Rotlichtkampagne von Stadt, KVB und Polizei wirkt anscheinend nicht

Den deutlichsten Anstieg bei den Hauptunfallursachen mit Radfahrern sind, so die Polizei, die Straßennutzung, Rotlichtverstöße, Geschwindigkeit und Akohol oder Drogen am Steuer. Bei den Fußgängern sind weniger Menschen als 2015 verunglückt, Zwei Prozent weniger als noch 2015und auch hier lagen die Schwerpunkte in der Altstadt Nord und Neustadt Süd, aber auch Ehrenfeld ist ein gefährliches Pflaster. Die meisten Unfälle geschehen dabei beim Überqueren der Fahrbahn und Rotlichtverstöße, deren Zahl trotz groß angelegter medialer Kampagne „Köln steht bei Rot“ nur minimal gesunken sind.

Die KVB-Stadtbahn bleibt gefährlich

Die Unfälle mit Beteiligung einer Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe stagnieren auf einem hohen Niveau. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben und 22 wurden schwer verletzt. Auch die Zahl der Unfälle die von Alkoholisierten verursacht werden bleiben nach zwei Jahren 2014 und 2015 des Rückganges auf hohem Niveau mit 203 Fällen. Vor allem die Zahl der Schwerverletzten stieg an und ein Todesopfer war zu beklagen. Dies gilt auch für andere berauschende Mittel, deren Zahl in den vergangenen drei Jahren auf das höchste Niveau in den letzten 10 Jahren stieg.
                                                                                                                                                   
Zahl der Verkehrsunfälle auf den Autobahnen steigt ebenfalls
In den letzten 10 Jahren gab es nicht mehr so viele Unfälle wie 2016. 12.131 Verkehrsunfälle mit 2.043 Verunglückten. Beides Spitzenwerte. Dramatisch dabei ist, dass vor allem die Zahl der Schwerverletzten – trotz verbesserter Fahrzeugtechnik – seit fünf Jahren kontinuierlich ansteigt und jetzt die Zahl 424 erreicht hat. 28 Menschen starben auf den Autobahnen rund um Köln. Diesen Anstieg zeigen die Zahlen der Polizei auch, wenn die Unfallursache Geschwindigkeit und Abstand genannt wird. Elf Tote mehr und mit 1.466 Verunglückten die höchste Zahl seit 10 Jahren. Auch die Zahl der Unfälle am Stauende nimmt weiter zu. Besonders betroffen der Streckenabschnitt der A1 zwischen Burscheid und dem Kreuz Leverkusen.
Dabei sanken die Unfallzahlen in Baustellenbereichen auf den zweitniedrigsten Wert seit 10 Jahren.  Die Zahl der Unfälle bei denen LKW diesen verursacht haben stagniert auf hohem Niveau von 3.055 Unfällen mit 357 Verunglückten und acht Getöteten.Ebenfalls gestiegen ist Zahl der Verunglückten bei Unfällen, bei denen Alkohol und Betäubungsmittel eine Rolle gespielt haben.   

Das hat die Kölner Polizei vor

Das Radfahren soll in Köln sicherer werden, dazu werde der Verkehr konsequent überwacht und präventive Maßnahmen ergreifen, auch durch Kampagnenarbeit in der Öffentlichkeit und den Multiplikatoren innerhalb der Community. Das Projekt „Rennen“ soll fortgeführt werden und jeder müsse damit rechnen überall geblitzt zu werden. Intensiv kontrollieren will man auch die Verkehrsteilnehmer die sich durch mobile Kommunikation ablenken lassen.                                      

Autor: Andi Goral