Köln, den 1. April  2008, 23:24 Uhr > Die Stadt Köln teil mit, dass wieder eine Hirnhautentzündung in Köln aufgetreten ist. Ein 6 Monate altes Kind aus Köln-Kalk ist an einer Meningokokken-Infektion (bakterielle Hirnhautentzündung) erkrankt. Der Junge hatte am vergangenen Donnerstag Fieber bekommen. Fieber senkende Medikamente zeigten kaum Wirkung. Drei Tage später verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Kleinkindes. An seinem Kopf wurden aufgetriebene Fontanellen (Knochenlücken am kindlichen Schädel) sichtbar. Hinzu kam eine Berührungsempfindlichkeit am ganzen Körper. Daraufhin wurde der Junge umgehend ins Krankenhaus gebracht. Der Junge  befindet sich nach Aussagen der Stadt Köln auf dem Wege der Besserung.

Sofort durchgeführte Untersuchungen bestätigten den Verdacht einer bakteriellen Hirnhautentzündung, hervorgerufen durch Meningokokken-Bakterien. Durch frühzeitige Antibiotika-Therapie konnten die Ärzte den Gesundheitszustand des Kindes schnell stabilisieren. Der Junge befindet sich nach Aussage der Mediziner auf dem Wege der Besserung. Auch enge Kontaktpersonen des Babys bekamen vorsorglich Medikamente.

Dies ist der vierte Fall einer Meningokokken-Infektion in diesem Jahr in Köln. In Deutschland werden jährlich etwa 600 bakterielle Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen registriert (eine pro 100.000 Einwohner), meist in der kalten Jahreszeit – also zwischen November und März. Grundsätzlich kann man in jedem Alter eine Meningokokken-Infektion bekommen. Meist sind jedoch Kinder unter fünf Jahren betroffen. Auch Jugendliche erkranken überdurchschnittlich häufig.

Allgemeine Hinweise zur Hirnhautentzündung
Das Gesundheitsamt der Stadt Köln empfiehlt nur Personen, die wirklich engen Kontakt mit einem oder einer Erkrankten hatten, mit ihrem Arzt zu klären, ob die vorsorgliche Einnahme von Antibiotika erforderlich ist. Zu diesem Kreis gehören vor allem die Familienmitglieder. Eine Antibiotika-Prophylaxe, die auch mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein kann, sollte nicht wahllos zur Anwendung kommen. Mit dieser Empfehlung folgt das Gesundheitsamt den Hinweisen, die das Robert-Koch-Institut, die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie internationale Expertengremien gegeben haben.

Die Meningokokken-Infektion verläuft meist als eitrige Hirnhautentzündung, in wenigen Fällen auch als bakterielle Blutvergiftung. Ihr geht als Vorläufer-Erkrankung häufig eine akute “Erkältung” voraus. Ohne Übergang kann es dann plötzlich zu Kopfschmerzen kommen, die rasch zunehmen. Ferner tritt meistens hohes Fieber auf, der Erkrankte kann sich übergeben, der Nacken wird steif, das Bewusstsein ist getrübt. Mitunter zeigen sich rot-violette Hautflecken oder Hautblutungen. Bei solchen Anzeichen sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Mit einem geeigneten Antibiotikum kann die Krankheit in der Regel ausgeheilt werden.

Durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen sind von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Da die Bakterien gewöhnlich außerhalb des Körpers rasch absterben, ist für eine Infektion ein enger Kontakt mit dem Erkrankten erforderlich, bei dem Mund-, Nasen- oder Rachensekrete übertragen werden (zum Beispiel durch Küsse). Ein Zusammentreffen von Menschen ohne engen Kontakt – etwa in Toiletten und Schwimmbecken oder flüchtig in Räumen – führt in der Regel nicht zu einer Ansteckung. Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt meistens zwei bis sieben Tage. Wer zehn Tage nach Kontakt mit einem Erkrankten noch nicht selbst an der Krankheit leidet, ist in der Regel außer Gefahr.

Fragen beantwortet das Gesundheitsamt der Stadt Köln telefonisch unter: (0221) 221-246 48 (montags bis donnerstags von 7.30 bis 16 Uhr und freitags von 7.30 bis 12 Uhr).

Mehr zum Thema Meningokokken-Infektion ist im Internetauftritt der Stadt Köln unter www.stadt-koeln.de/bol/gesundheit beim Stichwort „Infektionskrankheiten“ zu finden. Auch die Arbeitsgemeinschaft Meningokokken hat ausführliche Informationen unter www.agmk.de ins Netz gestellt.

[ag; Quelle: Stadt Köln]