Essen | [aktualisiert] Im Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) wird es künftig flächendeckend ein Sozialticket geben. Die Bus- und Bahnfahrkarte für bedürftige Menschen soll zum 1. Januar 2013 in allen Städten und Kreisen eingeführt werden, wie der VRR am Donnerstag nach einer Verwaltungsratssitzung in Essen mitteilte. Die Monatskarte werde 29,90 Euro kosten. Der Sozialverband Deutschland in NRW kritisierte den Preis als zu hoch.

Das Sozialticket war bereits gut ein Jahr lang in mehren Städten getestet worden. Die Zahl der Nutzer war dabei sehr niedrig geblieben. Der letzten Erhebung von Juni zufolge kauften gerade einmal fünf Prozent der Berechtigten die Fahrkarte, wie ein VRR-Sprecher auf Anfrage sagte. Das seien etwa 47.000 Menschen gewesen.

Trotzdem soll das Angebot nun auf das gesamte VRR-Gebiet ausgeweitet werden. Damit wird es künftig unter anderem auch in Dortmund den Sozialtarif geben. Theoretisch könnten etwa 1,14 Millionen Menschen im VRR-Gebiet das ermäßigte Ticket nutzen. Zu den Berechtigten zählen unter anderem Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Wohngeld. Sie sparen je nach Abonnement monatlich bis zu 33 Euro.

Dem Landesverband des Sozialverbands Deutschland ist der Ticketpreis dennoch zu hoch. Er monierte, im Hartz-IV-Satz seien gerade einmal 20 Euro pro Monat für Mobilität vorgesehen. Daran müsse sich ein Sozialticket orientieren. Zugleich kritisierte der Verband, dass es nur verbilligte Monatstickets, nicht aber günstigere Einzelfahrkarten geben soll.

Autor: Fabian Wahl/dapd
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