Köln | Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft die rund 560 Beschäftigten beim Bundesanzeiger Verlag der zu DuMont gehört für den morgigen Mittwoch, 28. Februar 2023 zum Warnstreik auf. Um 11 Uhr kommen die Streikenden am Verlagshaus an der Amsterdamer Straße zusammen.

Ende Dezember habe der Bundesanzeiger Verlag die Tarifverhandlungen über einen Haustarifvertrag abgelehnt, so Verdi. Daher komme es jetzt zu den zweiten Warnstreikmaßnahmen in diesem Tarifkonflikt.

Die meiste Kritik der Gewerkschaft ist, dass der Bundesanzeiger Verlag sich aus einer Verpflichtung seit 2014 zurückziehe. Es habe eine bilaterale Vereinbarung gegeben, die den Tarifvertrag für Angestellte in der Druckindustrie NRW verbindlich im Arbeitsvertrag festgeschrieben habe. Da die Verlagsleitung diese so nicht mehr umsetze seien Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Urlaubstage und weitere tarifliche Leistungen nur noch „freiwillige Zuwendung der Geschäftsführung“, so Verdi. Es gebe auf die Leistungen keinen Rechtsanspruch mehr.

Der Verdi-Gewerkschaftssekretär Ingo Weerts kommentiert dies so: „Dieser Tarifflucht zeigen die Beschäftigten im Bundesanzeiger ganz klar die Rote Karte“. Jetzt stellt Verdi klare Forderungen und den Abschluss eines Haustarifvertrages, der sich am Tarifvertrag orientiere.

Dazu zählen:
• 35 Wochenstunden Arbeitszeit
• 30 Tage Urlaubsanspruch im Jahr
• Jahressonderzahlung/Weihnachtsgeld in Höhe eines vollen Monatsgehalts
• Urlaubsgeld in Höhe von 68 Prozent des Monatsgehalts

Weitere bisher freiwillige Leistungen sollen jetzt verbindlich festgeschrieben werden. Rückwirkend zum 1. Januar 2024 fordert Verdi eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.