Warnstreik von Verdi bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) am 14. Februar 2023. | Foto: Grümer

Köln | aktualisiert | Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL endete vorzeitig am heutigen Montag. Jetzt kündigt Verdi Streiks im ÖPNV an. In allen Bundesländern außer Bayern werde am Freitag die Arbeit niedergelegt, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle am Montag.

Verdi verhandelt parallel in alles Bundesländern außer Bayern über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr. Im Tarifstreit fordert die Gewerkschaft hauptsächlich eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. So soll etwa die Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich abgesenkt werden. Schichten sollen verkürzt und unbezahlte Wegzeiten verringert werden. Eine Ausweitung der Ruhezeiten und mehr Urlaub sowie zusätzliche Tage zur Entlastung stehen ebenfalls auf der Forderungsliste.

Warnstreik in NRW

„Der dramatische Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV führt überall zu Fahrausfällen und einem riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten. So geht es nicht weiter. Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen. Wir werden den Fahrbetrieb nur mit gesunden Beschäftigen auf Dauer aufrechterhalten können“, erklärt Andrea Becker, Verdi Landesfachbereichsleiterin öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, und ergänzt: „die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“.

Um hier Abhilfe zu schaffen, haben die Beschäftigten bereits im vergangenen Jahr Forderungen für die Tarifrunde aufgestellt, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen. Diese Forderungen wurden Ende November an den Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen (KAV NW) übergeben. Auch in NRW hat in der vergangenen Woche die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis stattgefunden. In der Tarifrunde im kommunalen Nahverkehr geht es vor allem um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Laut ver.di stehen dabei Entlastung, Wertschätzung und attraktivere Arbeitsbedingungen im Vordergrund.

Am Streik beteiligte Betriebe im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen(K-B-L):

• Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft- (Köln)

• Stadtwerke Bonn GmbH (SWB) – Bonn

• Stadtwerke Bonn Dienstleistungs-GmbH (SWBD) – Bonn

• Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) – Bonn

• wupsi GmbH (Leverkusen)

Auswirkungen des ÖPNV Streik in Köln

Für die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) bedeutet dies, dass ab Freitag 2. Februar 2024, 3 Uhr keine Stadtbahnfahrten der KVB stattfinden. Der Betrieb der KVB wird erst mit Betriebsbeginn am Samstag, 3. Februar wieder aufgenommen. Betroffen sind auch der Busverkehr und das Angebot „Isi“. Es gibt eine Ausnahme: Das sind die Buslinien oder Busfahrten, die die KVB von Subunternehmen erledigen lässt. Hier lohnt der Blick in die Fahrplanauskunft.

Auch der Verkehr der Stadtbahnlinien 16 und 18 zwischen Köln und Bonn wird unterbrochen, da beide Unternehmen KVB und Stadtwerke Bonn bestreikt werden. Die Kundenzentren und Verkaufsstellen der KVB bleiben geschlossen. Die KVB weist darauf hin, dass der Verkehr der Deutschen Bahn, der Mittelrheinbahn der Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht vom Streik der Gewerkschaften betroffen sind. Kunden der KVB können daher auch die S-Bahnen nutzen, Regionalbahnen (RB) und Regionalexpresszüge (RE) ausweichen. Innerhalb der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gelten die Tickets der KVB-Kunden auch in diesen der KVB-Kunden auch in diesen Verkehrsmitteln.

Die KVB weist außerdem darauf hin, dass im Streikfall die Mobilitätsgarantie des Unternehmens nicht gilt.

| agr, ag, Mit Material von dts Nachrichtenagentur |