Gerade in Zeiten knapper Kassen sind vor dem Start sozialer Projekte auch immer Fragen der Finanzierung zu klären. Dabei werden zwangsläufig Fragen nach den Kosten und dem Nutzen gestellt. Eine Kosten-Nutzen-Analyse erscheint daher für die Sozialarbeit eine zwingende strategische Notwendigkeit. Allerdings müssen hierbei Chancen und Gefahren sorgfältig und unvoreingenommen abgewogen werden. Die Aussicht auf eine Akzeptanz von angestrebten sozialen Dienstleistungen darf nicht dazu führen, bei der Bewertung der Erfolgsaussichten einseitige und sachfremde Kriterien anzulegen. So ist beispielsweise entscheidend, aus wessen Perspektive eine Analyse durchgeführt wird und welche Folgen über welchen Zeitraum gemessen und wie bewertet werden.

Diese Fragen beleuchtet Prof. Dr. Werner Schönig am Montag, 2. November 2009, um 19 Uhr im Rathaus Spanischer Bau, Ratssaal in seinem Vortrag „Was nützen soziale Projekte? – Bewertungskonzepte aus ökonomischer Sicht“. Der Volkswirt von der Katholischen Hochschule NRW stellt dabei zwei Studien vor, eine Studie zur Beschäftigungsförderung und eine Studie zu Mutter-Kind-Kuren. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ statt.

Zu Beginn wird Sozialdezernentin Marlis Bredehorst in Vertretung von Oberbürgermeister Jürgen Roters ein Grußwort an die Gäste richten und in das Thema einführen. Schönig hat sich bereits im Studium auf Sozialwesen spezialisiert und beschäftigt sich in seinen Forschungen mit sozialen Diensten und Armut, kommunalen Handlungskonzepten sowie sozialökonomischen Fragestellungen. Der Wissenschaftler nimmt neben seiner Lehrtätigkeit auch Gutachter- und Beratungsaufgaben wahr. Aktuell ist er Beiratsmitglied im DFG-Projekt „Das Menschenrecht auf Bildung“ und im Beirat, der die Leitlinien für ein soziales Köln erstellt.


In der Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ lädt die Kölner Wissenschaftsrunde jeden ersten Montag im Monat zu informativen Vorlesungen ins Rathaus ein. Ob Medizin, Kunst, Raumfahrt, Erziehung oder Betriebswirtschaft, für jedes Thema steht eine der renommierten Kölner Wissenschaftseinrichtungen bereit. Die Veranstaltungen
sind kostenlos und können ohne Anmeldung besucht werden.

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