Das Pressefoto des Flughafen Köln Bonn zeigt den Köln Bonn Airport und das Terminal 1 von oben. | Foto: Flughafen Köln Bonn

Köln | aktualisiert | Nach dem Streik bei der Lufthansa drohen in dieser Woche weitere Flugausfälle im deutschen Luftverkehr. Die Gewerkschaft Verdi ruft nun für Donnerstag das Sicherheitspersonal an mehreren Verkehrsflughäfen zur Arbeitsniederlegung auf.

Betroffen sind die Airports Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln/Bonn und Karlsruhe/Baden. Mit dem ganztägigen Streik will Verdi nach eigenen Angaben den Druck auf die Arbeitgeber der Branche erhöhen, vor der nächsten Verhandlungsrunde „endlich ein deutlich verbessertes einigungsfähiges Angebot vorzulegen“.

5 Tarifverhandlungsrunden

In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) konnte bislang keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche erzielt werden. „Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt, so kommen wir nicht zueinander“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Die Streiks könnten noch ausgeweitet werden. „Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen.“

Das Angebot der Arbeitgeber

Das letzte Angebot der Arbeitgeber über eine Anhebung der Stundenlöhne – in drei Schritten und mit zwei Leermonaten – zum 1. März 2024 um 1,20 Euro und zum 1.Oktober 2024 um 0,75 Euro sowie zum 1. April 2025 um 0,75 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 24 Monaten sei unzureichend gewesen, so Pieper. „Das ist nach zwei Jahren weniger, als wir für ein Jahr gefordert haben. Das reicht nicht.“ Zudem sei das Angebot zur Mehrarbeit nicht annehmbar, da von den Beschäftigten mehr als 1,5 Monate zuschlagsfreie Mehrarbeit von den Arbeitgebern verlangt werde.

Die Forderungen von Verdi

Verdi fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Mit der Forderung soll der Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die hohe Inflation ausgeglichen werden. Die starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln und der Energie belasteten die Geldbeutel, insbesondere in den unteren Lohngruppen, hieß es von der Gewerkschaft. Ziel bleibe, „den Kaufkraftverlust der Beschäftigten dauerhaft auszugleichen“. Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte müsse finanziell attraktiv bleiben.

Die Tarifparteien wollen die Verhandlungen in der sechsten Runde am 20. März fortsetzen.

Auswirkungen auf den Flughafen Köln Bonn

Der Flughafen Köln Bonn zur Ankündigung von Verdi und den Auswirkungen des Streiks: Aufgrund der Streikankündigung ist am Flughafen Köln Bonn mit erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und Flugausfällen zu rechnen. Passagiere, die für Donnerstag einen Flug von oder nach Köln Bonn gebucht haben, sollen sich vor einer Anreise an den Flughafen informieren, ob die Flüge überhaupt möglich sind. Das Sicherheitspersonal wird an den Kontrollstellen für Passagiere ganztägig die Arbeit niederlegen. Am Donnerstag sind regulär insgesamt 136 Passagierflüge (69 Starts, 67 Landungen) am Flughafen Köln Bonn geplant.

| ag, Mit Material von dts nachrichtenagentur |