Berlin | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt die Petition gegen die Folienverpackung der Postwurfsendung „EinkaufAktuell“ der Deutschen Post. Der Forderung eines 18-Jährigen aus Bayern an die Deutsche Post, auf die Folie zu verzichten, seien bereits über 80.000 Menschen gefolgt. 

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH): „Die Deutsche Post begnügt sich mit der Aussage, dass die Plastikfolie recycelbar, immer leichter geworden und damit bereits die bestmögliche Wahl sei. Nach der Europäischen Abfallhierarchie jedoch sollte die Vermeidung von Müll noch vor dem Recycling stehen. Die beste Wahl wäre also demnach, gar keine Verpackung für die Wurfsendung zu produzieren. Die Deutsche Post betont, dass Umweltschutz ein fester Bestandteil ihrer Strategie sei, verpackt ihre Wurfsendung aber in umweltschädlicher Plastikfolie. Wenn es das Unternehmen wirklich ernst meint mit dem Umweltschutz, dann sollte es in Zukunft auf diese unnötige Ressourcenverschwendung verzichten.“

2.886 Tonnen Kunststoffabfälle jährlich

Die DUH hat berechnet, dass durch die drei Gramm wiegende Folie jeder „EinkaufAktuell“-Sendung jährlich 2.886 Tonnen Kunststoffabfälle entstehen. Dass die Folie leichter geworden sein soll, löst das Problem aus ihrer Sicht nicht. Denn auch sie müsse energie- und ressourcenintensiv produziert und entsorgt werden, so die DUH. Ein weiteres Problem: Nicht selten würden die folierten Werbezeitschriften direkt nach der Briefkastenleerung entsorgt – und das in vielen Fällen falsch, nämlich ohne die Folie vom Papier zu trennen. So lande Kunststoff in der Papiersammlung und sorgt für verunreinigte Stoffströme, die aufwändig wieder aufbereitet werden müssen. Auch die korrekte Entsorgung im Gelben Sack bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Kunststoff weiterhin als solcher genutzt wird: Die werkstoffliche Recyclingquote für Kunststoffe über die haushaltsnahe Wertstoffsammlung liegt derzeit bei unter 40 Prozent. Die restlichen 60 Prozent werden verbrannt.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto