Köln | Noch ist es in Kölns Straßen eher warm und frühlingshaft als weiß und eisig. Wenn der Schnee in Deutschland aber doch noch kommen sollte, sind hier ein paar Tipps, wie und vor allem wo man sich schnell raus aus dem Kölner Alltag und rein ins Wintervergnügen stürzen kann.

Knappe zwei Stunden mit dem Auto, Mitten im Sauerland, kommen nicht nur Schneeballwerfer und Schlittenliebhaber auf ihre Kosten. Auch Langlauf- und Alpinski ist, bei entsprechendem Schneefall, möglich. 300 Hektar Pistenfläche bieten viel Platz und selbst wenn Mutter Natur mit dem Schnee nicht ganz so großzügig ist, 400 Schnee- Erzeuger schaffen Abhilfe. Am Kahlen Asten können sich Erwachsene für 18 Euro, Kinder für 12 Euro eine Alpinausrüstung leihen, Rodelausrüstungen gibt es schon für fünf Euro.

Selbst Tierfreunde können sich freuen: Wer sich die Plätzchenpfunde nicht beim Schneeschuhlaufen und Winterwanderungen abtrainieren will, kann es sich auch in einem Pferdeschlitten gemütlich machen und die winterliche Landschaft lieber unter dicken Wolldecken als auf dünnen Holzbrettern genießen. Allerdings ist hier mit circa 100 bis 150 Euro, je nach Anbieter, zu rechnen.

Abenteuerlicher geht es bei Husky-Trekkingtouren in Schmallenberg zu, bei denen Wanderlustige per Bauchgurt mit einem Vierbeiner verbunden werden und das Schneetreiben so in tierischer Begleitung erleben – weniger entspannt, dafür sicherlich ein Erlebnis und mit circa 70 Euro erschwinglicher als die Pferdeschlittenfahrt.

Auf der Homepages des Sauerlandes kann man sich gezielt über Wintersport-Orte, Skiverleiher und aktuelle Schneehöhe informieren.

Hohe Acht und Schwarzer Mann – Wintersport in der Eifel

Zwei Stunden sind zu weit? Dann auf in die Eifel, nur eine gute Stunde von Köln entfernt. An der Hohen Acht und ganz in der Nähe vom Nürburgring kann man sich in der weißen Pracht, sofern sie sich denn zeigt, so richtig austoben. Wandern, rodeln und Ski fahren machen das Wintervergnügen perfekt und Nase und Ohren rot. Langlaufloipen von drei bis sieben Kilometer Länge befinden sich im Langlaufgebiet „Lützelach“ – Wie schnell es also zurück ins warme Wohnzimmer geht bleibt jedem selbst überlassen.Wenn die Schneehöhe es zulässt, sind die Schlepplifte werktags von 13.00 Uhr – 17.00 Uhr und an den Wochenenden von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr in Betrieb.

Knappe anderthalb Stunden südlich von Köln befindet sich unweit von Prüm in der Eifel mit dem „Schwarzen Mann“ eine weitere Möglichkeit zum Wintersport. Abfahrtspisten von bis zu 800 Metern Länge, eine Naturrodelbahn und neuerdings auch eine Kinderrodelbahn eignen sich bestens für Familien. Auch hier sind alle weiteren Informationen übersichtlich auf der Homepage der Eifel zusammengefasst.

Winterfreuden im Kölner Stadtgebiet

Wer mehr Wert auf den Fun als auf den Sportfaktor legt, dem reichen vielleicht auch die Kölner Abfahrten und Nicht-Ganz-So-Steil Hänge. Die Jahnwiese in Junkersdorf bietet hier immerhin 300 Meter breiten und 50 Meter langen Abfahrtsspaß. Für Rodler jeden Alters also eine optimale Anlaufstelle. Die Abfahrt am Herkulesberg in der Nähe des Mediaparks ist zwar nur 100 Meter lang, die sind dann aber umso rasanter dank steiler und schmaler Piste und deshalb nur etwas für Profis auf Kufen. Studenten, die ihre rauchenden Köpfe im Schnee ein bisschen abkühlen wollen, können das in unmittelbarer Uninähe am Aachener Weiher tun. Wenn es denn schneit.

Wenn nicht, ist das noch lange kein Grund, das winterliche Sportprogramm auf Eis zu legen. Schlittschuhe angeschnallt und ab aufs gefrorene Nass an einer der zahlreichen Eisbahnen im Kölner Stadtgebiet.

Selbstversuch: Im Lentpark geht es für mich aufs Eis

„Das ist wie Radfahren, das verlernt man nicht,“ verspricht mir der Betriebsleiter des Kölner Lentparks, Dirk Bremermann. Ich muss wohl darauf vertrauen, dass meine Schlittschuhfähigkeiten da keine Ausnahme bilden, denn ich bin seit zehn Jahren nicht mehr auf dem Eis gewesen. Nach ersten wackligen Versuchen kann ich dann aber tatsächlich die 1.800 Quadratmeter der modernen, lichtdurchfluteten Halle voll ausnutzen. „Seit der Kölner Eis-Klub in unserer Halle trainiert, haben sich die Mitgliederzahlen verdoppelt,“ erzählt Bremermann stolz. Bereits im dritten Jahr wird die Eisfläche genutzt, pro Saison wagen sich rund 100.000 Leute aufs Eis. „Pro Tag können es bis zu 4.000 Leute sein, da herrscht hier ein ordentlicher Betrieb.“

Absolutes Highlight ist allerdings die 260 Meter lange Eisbahn, die einmal Oben rund ums Stadion und das angrenzende Hallenbad führt. Da kommt fast olympische Stimmung auf, ich fühle mich wie eine Eisschnelläuferin. Vielleicht ein bisschen langsamer und wackeliger. Durch die großen Fenster scheint die Sonne auf die Bahn und so kann man Runde um Runde über dem Schwimmbecken entlanggleiten –  das Wasser der Duschen wird dort mit Abwärme aus den Kühlungsanlagen der Eisbahnen erwärmt. Ein nachhaltiges Konzept, was unter anderem zur Auszeichnung des Lentparks mit dem „Green Building Award“ geführt hat. Bis mich die ankommenden Schulklassen aus meinen Goldmedaillenträumen reißen.

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Informationen über Öffnungszeiten und Preise findet man auf der Homepage der Kölnbäder:

www.koelnbaeder.de

Informationen zum Sauerland gibt es unter:
 
http://winter.sauerland.com
http://www.wintersport-arena.de

Informationen zur Eifel auf:

http://www.eifel.info

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Autor: Carlotta Eisele
Foto: Es muss nicht immer Draußen sein: Schlittschuhvergnügen im Lentpark