Das Symbolbild zeigt ein hölzernes Haus mit Cent-Stücken.

Köln | Der Immobilienverband Deutschland (IVD) West hat heute in Köln die diesjährigen „Wohnimmobilien-Preisspiegel NRW 2023“ vorgestellt. Der Preisspiegel zeigt die aktuelle Lage am Mietmarkt und die Entwicklung der Kaufpreise für Wohnimmobilien in Nordrhein-Westfalen. Die Ergebnisse gehen aus einer Datensammlung aus 150 Kommunen hervor.

Die allgemeine Lage auf dem Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen

„Der Immobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen zeigt sich aktuell robust“, so Peter Wallisch, erster stellvertretender Vorsitzender des IVD West. „Die Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie Anfang 2022“, schlussfolgert er anhand Datensammlung. Im vergangenen Jahr habe es keine starken Preiseinbrüche gegeben. Mit Blick auf die kommenden Monate sei die Preisentwicklung zudem stabil.

Allerdings herrsche seitens der potenziellen Käufer eine deutliche Zurückhaltung. Diese erklärt Wallisch durch gestiegene Zinsen, erhöhte Materialkosten und Energiepreise sowie eine generelle Unsicherheit am Markt durch die Krisen der vergangenen Jahre.

Wohnungsmieten steigen in NRW weiter

Die Datensammlung zeige zudem, dass Wohnungsmieten in den vergangenen Monaten in ganz NRW angezogen haben. „In den größten Städten des Landes sind wieder Mietsteigerungen zwischen 3 und 8 Prozent zu beobachten“, erläuterte Julia Braschoß, stellvertretende Vorsitzende des IVD West. Zwei Gründe für die Mietsteigerungen sieht sie im knappen Angebot sowie die lange Verweildauer von Bestandsmietern. Bestandsmieter ziehen seltener um. „Viele ziehen nur aus einen bestimmten Grund um“, so Braschoß weiter. So können etwa Familienzuwachs oder eine Trennung Gründe sein, warum man aus seiner langjährigen Bestandswohnung auszieht.

Die Lage der Wohnungsmieten in Köln

In Köln verzeichnete der Preisspiegel eine Preissteigerung bei Bestandsmieten: In Köln waren zwischen 5-8 Prozent teurere Wohnungsmieten zu verzeichnen. Mieten für Bestandswohnungen mit gutem Wohnwert (das meint Wohnungen etwa mit modernem Bad, Zentralheizung, Isolierungsverglasung, usw.) liegen hier bei 14 Euro pro Quadratmeter. In den anderen Großstädten am Rhein (etwa Bonn und Düsseldorf) liegt der Preis bei 11,20 Euro bzw. 13 Euro pro Quadratmeter. In anderen Städten, wie Hagen und Aachen, blieben Bestandsmieten nahezu unverändert. In den Nachbarstädten Leverkusen und Mönchengladbach gab es laut Datensammlung eine zu leichte Preissteigerung von 2 bis 3 Prozent.

Bei einer 3-Zimmer-Wohnung mit etwa 70 Quadratmeter Kaltmiete im Altbau kostet, laut Preisspiegel / Stand 1. Quartal 2023, der Quadratmeter 14 Euro bei gutem Wohnwert. In Düsseldorf seien es 13 Euro. In einer Neubau-Wohnung in Köln liegt der Preis pro Quadratmeter bei 16,20 Euro. Damit liegt der Kölner Quadratmeterpreis leicht über dem Wert von Düsseldorf. Der Quadratmeter kostet hier 16 Euro bei gutem Wohnwert.

Kaufpreise für Immobilien stagnieren

„Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in NRW befinden sich im Stillstand“, so Wallisch. Die Preise für Einfamilienhäuser bei gutem Wohnwert in Großstädten an der Rheinschiene liegen aktuell zwischen 800.000 und 1. Mio. Euro. Ein guter Wohnwert heißt hier etwa bei Einfamilienhaus in guter Wohnlage, guter Ausstattung und Bausubstanz, Zentralfläche bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern mit Garage. Im Ruhrgebiet kostet ein solches Einfamilienhaus zwischen 500.000 und 600.000 Euro.

Freistehende zum Kauf Bestands-Eigenheime in Köln kosten laut dem Preisspiegel im Schnitt genauso viel wie im Jahr zuvor. Mit 950.000 Euro für ein Einfamilienhaus liegt nur Düsseldorf über dem Wert der Stadt Köln. Ein freistehendes Einfamilienhaus aus Bestand kostet, Stand der Datensammlung zum 1. Quartal 2023 1.033.000 Euro.

Die Eigenheime in den Großstädten Düsseldorf, Bonn und Köln sowie die den Nachbargemeinden haben in NRW haben den höchsten Quadratmeterpreis für freistehende Einfamilienhäuser, da in den Ballungsgebieten der Rheinschiene die Nachfrage am stärksten ist, so das Ergebnis des Preisspiegels der IVD.

Weniger Leute kaufen Immobilien

Das Kaufen einer Immobilie ist mit größeren Beträgen verbunden – Das kann sich nicht jeder leisten: „Die Gehälter sind nicht mitgestiegen. Menschen mit einem niedrigerem Einkommen können so in den Kauf nicht mit einsteigen“, so Braschoß. Zudem stoppe die Unsicherheit viele Mieter:innen vor dem Kauf einer Immobilie. Außerdem belaste dies den Mietmarkt mit: Potenzielle Immobilienkäufer:innen blieben so im Mietmarkt, schlussfolgerte sie weiter.

Außerdem sei der Neubau aufgrund der stark gestiegenen Baukosten und Zinsen eingebrochen und eine Entlastung, so Braschoß, nicht in Sicht.