Berlin | Die Zahl der Menschen, die in Deutschland mit offenem Haftbefehl gesucht werden, hat einen neuen Höchststand erreicht. Deutschlandweit waren zum Stichtag 28. März 2019 in der Polizeidatenbank Inpol-Z 185.736 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben, berichtet „Zeit-Online“ unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic. Nach den Gesuchten wird nicht nur wegen Bagatelldelikten gefahndet.

Das zeigt sich an den offenen Haftbefehlen, die bei Bundeskriminalamt, Bundespolizei und Zollkriminalamt anhängig sind. Allein bei diesen drei Behörden waren zum Stichtag 37.173 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben. „Der neuerliche Anstieg der Zahl der nicht vollstreckten Haftbefehle macht mir große Sorgen“, sagte Mihalic.

Sie war selbst Polizistin und hat diese Zahlen zum wiederholten Mal bei der Bundesregierung abgefragt. Sie forderte eine Strategie, diesen Berg abzubauen – „mit klarer Priorität auf die besonders gefährlichen und gewalttätigen Personen“. Es sei dringend notwendig, dass die Innenminister von Bund und Ländern gemeinsam „dieses gewaltige Vollstreckungsproblem angehen“, sagte Mihalic.

Mehrere Nachfragen, warum die Zahl der offenen Haftbefehle seit Jahren steigt, habe das zunächst Bundesinnenministerium zunächst nicht beantwortet, schreibt „Zeit-Online“.

Autor: dts