Köln | Während in der Rathaus-Piazetta über Betreuung und Unterbringung von Flüchtlingen diskutiert wurde, wurde zwei Etagen höher die Auslobung des 17. „Kölner Ehrenamtspreises“ vorgestellt. Anlass für Oberbürgermeisterin (OB) Henriette Reker, die zahlreichen “Willkommens“-Initiativen zu loben, ohne die Köln die vielen Flüchtlinge nicht so betreuen könnte, wie sie es „verdienen“.

Als werbenden prominenten Paten für diese Auszeichnung – seinerzeit von OB Fritz Schramma ins Leben gerufen – konnte man Matthias Opdenhövel gewinnen. „Ich habe keine Minute überlegt, ob ich das annehme“, sagte der TV-Sportmoderator. Hatte er doch selber vom Ehrenamt profitiert: „Ohne das Engagement der Ehrenamtler hätte ich als Kind und Jugendlicher kein Sport in einem Verein treiben können.“

Er selber setzt sich ehrenamtlich im Rahmen der DKMS-Kampagne „Mund auf gegen Leukämie“ für Stammzellenspenden ein. Und stolz berichtet er, dass sich seine beiden Söhne in der Schule in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Jeder fünfte Kölner engagiert sich ehrenamtlich

Rund 200.000 Frauen und Männer – also jeder fünfte Einwohner – sind in Köln ehrenamtlich tätig. „Sie machen die Anliegen der anderen zu ihren eigenen“, so Reker. Ohne diesen Einsatz wäre die Stadt in den sozialen, kulturellen, sportlichen und schulischen Bereichen ärmer. „Das verdient eine Anerkennung. Und auch wenn wir nicht jeden auszeichnen können: Der Gewinner steht stellvertretend für die vielen anderen“, sind sich Reker und Opdenhövel einig.

Eine Jury – 20 Mitglieder unter anderem aus Verwaltung, Poltik, Kirche, Schule und sozialen Verbänden – entscheidet über die Vorschläge. Über 100 waren das im Vorjahr. Verteilt werden insgesamt 8.000 Euro Preisgeld an Einzelpersonen (je 500 Euro), Gruppen (je 1.000 Euro) und Schulen (je 750 Euro). Auch Unternehmen werden ausgezeichnet – allerdings ohne eine Geldprämie.

Erstmals ausgelobt: ein Preis für das Ehrenamt im Sportverein

Erstmals lobt die Stadt einen Sonderpreis in Höhe von 1.500 Euro für ehrenamtliches Engagement im Sport aus: Rund 30.000 Ehrenamtler betreuen fast 240.000 Mitglieder in 800 Vereinen. „Sie vermitteln wichtige Werte wie Fairness, Toleranz, Teamgeist und leisten einen wertvollen Beitrag zur Integration“, beschreibt Reker ihre Bedeutung für die Stadtgesellschaft. Und das alles geschieht reibungslos, lobt Sportamtsleiter Dieter Sanden und verweist auf die Organisation der 17.490 Stunden, die die Kölner Sporthallen wöchentlich von Vereinen genutzt werden.

Jeder kann sich selber für den Ehrenamtspreis bewerben, jeder kann auch einen Vorschlag machen. „Das geht auch anonym“, meint Opdenhövel, denn ein Ehrenamtler sei in der Regel bescheiden und mache kein großes Aufheben um sein Engagement. Ausgeschlossen sind Ämter in Parteien und Gewerkschaften. Einsendeschluss ist der 7. April. Die Preise werden beim „Kölner Ehrenamtstag“ am 3. September im Rathaus verliehen.

[infobox]Bewerbungsunterlagen: FABE@stadt-koeln.de, Informationen: ehrenamt.koeln oder Tel. 0221 / 221-2 31 90.

[/infobox]

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Sieht doch gut aus: Matthias Opdenhövel und OB Henriette Reker mit dem Werbeplakat für „KölnEngagiert 2017“.