Köln | Am gestrigen Sonntag, 18. Dezember 2016, kam es bei Ineos in Köln um vier Uhr morgens zu einem lauten Knall und Feuerschein. Es sei eine so genannte Berstscheibe zu Bruch gegangen. Dies gab das Unternehmen bekannt. Die zuständigen Behörden seien informiert.

Diese Berstscheiben haben eine Durchmesser von 5 mm und seien an Hochdruckbehältern angebracht. Dort herrsche ein Druck von rund 2.000 bar bei dem die Ethylenmoleküe zu Ketten verbunden werden. In einer Information des Unternehmens wird dieser Druck mit dem Druck verglichen der am tiefsten Punkt der Weltmeere, dem Marianengraben herrsche. In 11.000 Meter Wassertiefe liegt dort der Druck bei 1.000 bar.

Die Hochdruckanlagen bei Ineos haben, um diesem ungeheuren Druck standzuhalten, eine Wandstärke von rund einem Meter. Gefüllt werden sie mit rund einem Kubikmeter. Kommt es zu einem Druckanstieg werden die Berstscheiben über das Ausblasrohr nach oben geschleudert und am Ende aufgefangen. Es komme bei dieser Selbstentspannung der Anlage zu einer Selbstentzündung des Reaktionsgemisches. Es verbrenne aber nur die Restmenge im betroffenen Behälter. Dabei entstehe Ruß, Kohlendioxid und Wasser. Der Ruß sei als schwarze Wolke sichtbar. Der Knall beim Auslösen der Berstscheibe sei vergleichbar mit dem Überschallknall eines Düsenjets.

Bevor es zu einer Wiederinbetriebnahme der Anlage komme, werde diese geprüft und von der Bezirksregierung Köln zum Betrieb wieder freigegeben.

Autor: co