Köln | Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Köln mitteilten, haben heute Vormittag Beamte der Polizei Köln gemeinsam Kollegen der Bundespolizei drei Männer im Alter zwischen 22 und 26 Jahren festgenommen. Den per Haftbefehl Gesuchten wird vorgeworfen, Mitglieder einer organisierten Schleusergruppe zu sein. Zusätzlich vollstreckten die Beamten laut Polizeiangaben insgesamt neun Durchsuchungsbeschlüsse in Köln, Meinerzhagen, Schleiden, Mönchengladbach und Norderstedt.

Bereits im August 2014 hätten sich Kriminalbeamte der Bundespolizei und der Polizei Köln in der gemeinsamen Ermittlungsgruppe „Asmara“ zusammengeschlossen. Ziel der Zusammenarbeit sei es, die Strukturen eines europaweit operierenden Netzwerkes von Menschenschleusern zu sprengen, die Personen aus Afrika quer durch Europa bis Skandinavien lotsten, so die Polizei Köln.

Ende Januar hatten die Beamten zum ersten Mal zugegriffen, nahmen fünf Beschuldigte fest und stellten umfangreiches Beweismaterial sicher. Bereits zu diesem Zeitpunkt sei jedoch klar gewesen, so die Polizei, dass es eine weitere unabhängige Schleusergruppierung gab. Daher hätten die Fahnder die Ermittlungen in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und Europol fortgeführt. Dadurch habe man die Strukturen des zweiten Täterzirkels aufgedeckt. Das Amtsgericht Köln habe auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, die heute vollstreckt wurden.

Nach derzeitigem Sachstand sehen es die Ermittler für erwiesen an, dass europaweit vernetzte Schleuser Flüchtlinge auf unterschiedlichen Wegen von Afrika nach Südeuropa bringen. Von dort aus organisierten sie Zugreisen nach Paris und brächten die Flüchtlinge dann mit Kleinbussen unter anderem nach Köln. Ab hier erfolge die weitere Fahrt überwiegend mit dem Zug in Richtung Skandinavien.

Autor: dd, ots
Foto: Symbolfoto