Köln | aktualisiert | Der neue Vorsitzende der Ditib in Deutschland Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU und Dr. Bekir ALBOĞA zeigten heute Fotos einer Vitrine aus dem Gymnasium Deutz Schauerte Straße. Darin zu sehen ist eine Fotokopie des „Charlie Hebdo“-Covers, das nach dem Terrorangriff auf die Redaktionsräume in Paris, die danach folgende Ausgabe bebilderte. Die Ditib kritisiert die Ausstellungsvitrine.

Thema richtig einordnen

Bei der Ditib kritisiert man, dass das Cover im Gymnasium Deutz einfach ohne einen inhaltlichen Zusammenhang herzustellen, in einer Vitrine ausgestellt werde. Damit würde es Schülern von der fünften bis zur 12 Klasse gezeigt. Nicht alle so die Ditib könnten das Cover und die damit einhergehenden Umstände richtig einordnen. Daher kritisiere man eine solche Ausstellung. Dies solle aber nicht bedeuten, so die Ditib, dass man generell gegen die Behandlung solcher Themen im Unterricht sei, sondern wünsche sich einen sensibleren Umgang und eine Einordnung und nicht nur die bloße Zurschaustellung, gerade an einer Schule.

Sach- und fachlich richtige Vermittlung des Themas Islam

Die Ditib fordert eine sachgemäße Vermittlung der Inhalte die der Islam vertrete und was ihn ausmache und nicht eine Reformation. Gerade an Schulen und bei Jugendlichen. Man bemängelt, dass es an Fachkenntnis über den Islam fehle. So stehe der Islam, den die Ditib vertrete, für Barmherzigkeit und Liebe. Man biete daher auch den Universitäten an, so Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU, gemeinsam am Curriculum für die Lehrerausbildung für den Islamunterricht zu arbeiten und diesen voranzubringen. Man wolle ein zeitgemäßes und richtiges Islamverständnis fördern, daher sei es auch wichtig den Islamunterricht in allen Bundesländern zu etablieren.

Man appellierte sich gegenseitig Respekt und Achtung unabhängig vom Glauben entgegenzubringen und Verständnis dafür zu zeigen, dass es in jeder Religion Glaubens-, Moral- und Handlungsgrundsätze gebe, die nicht verhandelbar seien. Es gebe seit Beginn der „Pegida“-Bewegung mehr Übergriffe auf Muslime und man spüre mehr Islamfeindlichkeit. So sei seit dem Aufkommen der Pegida Bewegung die Zahl der Übergriffe auf Muslime von 33 auf 72 Vorfälle in einem vergleichbaren Zeitraum gestiegen. In Deutschland lebende Muslime spürten das und fragten nach dem Vertrauen das sie dem Staat und der Gesellschaft entgegen bringen sollen. Das Muslime Teil der deutschen Gesellschaft seien, was Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, habe ein wenig beruhigt.

Gutachten für Baumängel liegt nach zwei Jahren vor

Die Zentralmoschee in Ehrenfeld möchte man so schnell wie möglich eröffnen. Hier sei der Sachstand, dass nach zwei Jahren endlich das Gutachten vorliege. Jetzt würden die Juristen der Ditib prüfen, wie die weiteren rechtlichen Schritte seien. Auch zu den Salafisten äußerte sich Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU. Diese könnten im Bereich der Ditib Moscheen nur schwer Fuß fassen, weil die Religionsbeauftragten der Ditib religiöse Fachkräfte seien. Zudem werden die von den in Köln ansässigen Religionsbeauftragen erarbeiteten Freitagspredigten für jedermann lesbar im Internet veröffentlicht.

Thema „Pegida“ und Zuwanderung im Unterricht behandelt

Die Bezirksregierung sagt, dass es in der neunten Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch und Wirtschaft Unterrichtseinheiten gegeben habe, die sich mit dem Themenbereich „Pegida“ und „Zuwanderung“ beschäftigt hätten. Mitten in diesen Unterrichtseinheiten ereignete sich dann der Terrorakt gegen die Redaktion der Satirezeitung „Charlie Hebdo“. So sei dieses Thema aufgenommen worden und die Schule habe entschieden, dazu eine kleine Ausstellung zu machen. Die Schulleitung meldete sich auf Anfrage nicht zurück.

Autor: Andi Goral
Foto: Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU, der Vorstandsvorsitzende der DITIB in Deutschland und Dr. Bekir ALBOĞA zeigen Fotos der Vitrine im Gymnasium Deutz in der Schauertestraße