Köln | Nächste Woche können 80 Familien in das neugebaute Flüchtlingswohnheim in Köln Longerich am Lindweiler Weg einziehen. Das Gebäude wurde in Systembauweise in nur 14 Wochen errichtet und bietet den Asylsuchenden ein wenig mehr an Wohnqualität und Privatsphäre.

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Hochbetten stehen in den Zimmern, in manchen Spinde, in wieder anderen richtige Schränke. Es gibt große Nasszellen und geräumige Küchen. Die Stadt hat für eine Grundausstattung gesorgt, wie Tische, Bett, Schrank. Bei den anderen Dingen, die man im Haushalt braucht, sollen sich die Asylsuchenden selbst einrichten. Nach Longerich kommen Asylsuchende, die Köln fest zugewiesen wurden und deren Asylverfahren läuft.

Auch beim Kauf von alltäglicher Haushaltsausstattung sollen sich die Asylsuchenden nicht wie Bittsteller, sondern wie Käufer fühlen. In der Nähe gebe es Einrichtungen wie Emaus, De Floh oder Rochus, die über Waren verfügen, die man günstig erwerben könne. Eine Flüchtlingsinitiative will die Menschen dabei unterstützen. Andreas Schäfer vom Sozialdienst Katholischer Männer, wird die Leitung übernehmen. Er habe schon Kontakte zu Schulen und Kindergärten, der Feuerwehr und Bürgerinitiativen aufgenommen und erste Netzwerke für die ab kommender Woche einziehenden Asylsuchenden geknüpft. Schäfer: „Das ist in Longerich schon ganz gut angelaufen“.

Henriette Reker, Sozialdezernentin der Stadt sagt, dass das neue in Schnellbauweise errichtete Gebäude und die Wohnungen dort zwar noch nicht das seien, wo man hinkommen wolle, aber unter den aktuellen Vorraussetzungen wenigstens schon einmal ein Zuhause wo man erst einmal ankommen könne. Wo sich Familien wohlfühlen können und ein wenig Freiraum haben, durch die Abgeschlossenheit der Wohneinheiten. Man habe wenigstens ein wenig Qualität schaffen können. Rund um das Haus soll in den nächsten Tagen und Wochen Rollrasen gelegt werden, der Spielplatz ist schon angelegt. 80 Bewohner können jetzt in Longerich einziehen, 16 Wochen nach Erteilung der Baugenehmigung. Für Köln war die Systembauweise neu, das betont auch Henriette Reker, die jetzt davon ausgeht, dass es bei den nächsten Vorhaben noch ein wenig runder und schneller laufen könnte.

Autor: Andi Goral
Foto: Das erste in Systembauweise errichtete Kölner Flüchtlingswohnheim in Köln Longerich