Berlin | Die von der Staatsanwaltschaft entschlüsselte Datei zur Affäre um die WM 2006 hat offenbar keine neuen Erkenntnisse zur Aufklärung des Falls erbracht. Das berichtet die „Bild“ auf ihrer Internetseite. Eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber der Zeitung die Informationen.

Der Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war monatelang im Besitz des elektronischen Datenträgers zum „Komplex Jack Warner“. Laut Vize-Präsident Rainer Koch hätte man versucht den Träger mit dem Namen „Erdbeben“ zu entschlüsseln. Doch aufgrund der komplexen Verschlüsselung sei der Aufwand zu hoch gewesen.

Der ermittelnden Staatsanwaltschaft wurde der Datenträger über Monate nicht übergeben. Nach Recherchen der Zeitung kann der ominöse Datenträger aber nichts zur weiteren Wahrheitsfindung beitragen. Der Inhalt der verschlüsselten Daten soll für die Ermittler weitestgehend wertlos sein.

Angelegt wurde er im vergangenen November vom damaligen Vize-Generalsekretär Stefan Hans. Kurze zeit später wurde Hans fristlos vom DFB entlassen. Der langjährige FIFA-Funktionär Jack Warner ist eine der Schlüsselfiguren in dem Skandal.

Vor einem Jahr tauchte ein Vertragsentwurf zwischen ihm und dem DFB auf, der aus den Tagen kurz vor der WM-Vergabe datiert und Warner unter anderem 1.000 WM-Tickets der teuersten Kategorie zusichern sollte. Deshalb erhoffte sich die Staatsanwaltschaft von der Auswertung der „Warner-Datei“ wichtige Erkenntnisse.

Autor: dts