Morgens um 7 Uhr schon fast eine Demonstration vor den Ford-Werken bei der Abfahrt der 18 Busse allein von den Ford-Teilnehmern. Die Gewerkschafter aus der Kölner Region trafen am Hauptbahnhof Dortmund und demonstrierten mit über 2.500 Teilnehmern zur Großkundgebung in der Westfalenhalle. Die gelben Warnwesten der IG Metaller von Ford und der Kölner IG Metall mit vielen phantasievollen Plakaten und Transparenten dominierten die Demonstration: „Verursacher der Krise zur Kasse bitten“, „Von der Werkbank in den Tod: Nein zur Rente 67“, „Erhalt der paritätischen Krankenversicherung“, Gegen moderne Sklaverei der Leiharbeit“.

Betriebsräte, Vertrauensleute und IG Metaller u.a. von Ford, Deutz, Federal Mogul, Eisenwerk Brühl, Dom Sicherheitstechnik, SAG, KHD Humboldt-Wedag, SKF, Faurecia, Ferrostahl, Benteler, SAS, Siemens, Schütte, Oerlikon-Leybold, AtlasCopco, NKT Cables beteiligten sich trotz Nässe und Regen an der Demonstration. Viel Zustimmung gab es zu den kritischen Reden vom neuen DGB Landesvorsitzenden Meyer-Lauber, dem Verdi Vorsitzenden Frank Bsirske und dem IG BCE Vorsitzenden Michael Vassiliadis zur Regierungspolitik von Schwarz-Gelb.
 
Witich Roßmann, I.Bevollmächtigter der IG Köln-Leverkusen:
„Die Unruhe in den Betrieben über die unsoziale Regierungspolitik ist groß. Besonders stark ist die Kritik an der Rente 67 und den Zusatzbeiträgen der Krankenversicherungen, die zukünftig nur noch für Arbeitnehmer und Rentner steigen. Breites Unverständnis herrscht darüber, dass Schwarz-Gelb Vermögende, Banker und Unternehmen entlastet, Arbeitnehmer, Eltern und Arbeitslose hingegen drastisch Leistungen streicht. Die Unternehmer und Reiche machen Lobbypolitik im Hinterzimmer und mit viel Geld. Wir als Arbeitnehmer machen unsere Lobbypolitik transparent und öffentlich auf der Straße.“


Die Kölner Metaller von Ford, der Zulieferindustrie und der Elektrotechnik, aus dem Maschinenbau, dem Kfz-Handwerk, der IT-Industrie fahren mit Bussen aus Köln, Porz, Niehl, Leverkusen, Burscheid und Brühl direkt zur Demonstration in Dortmund, die am Hauptbahnhof beginnt und bis zur Kundgebung in der Westfalenhalle führt. Witich Roßmann warnt die Politiker in Berlin: „Wir haben als Arbeitnehmer zwar weniger Geld und Lobbyisten als Banker und Industrielle, aber wir verfügen über deutlich mehr Wählerstimmen“ 
 
Zum gleichen Zeitpunkt, wie report-k.de schon berichtete, demonstrierten am Samstag 45.000 Gewerkschafter auf dem Schloßplatz in Stuttgart, 30.000 in der Nürnberger Innenstadt, 6000 in Erfurt, 4000 in der Pfalz, insgesamt 100.000 an diesem Wochenende.

[ag]