1. FC Köln setzt seinen Willen durch
Aufgrund der bestehenden Problematik bei der beabsichtigten Erweiterung des Geißbockheims hat der 1. FC Köln am gestrigen Montag ein Schreiben an Herrn Oberbürgermeister Schramma gerichtet, in dem der 1. FC Köln seine Bereitschaft signalisiert, den Baukörper den besonderen Belangen des Kölner Grüngürtels bei gleichbleibenden Funktionsinhalten anzupassen. Das Schreiben wurde in Kopie auch den Fraktionen zugeleitet. FC-Geschäftsführer Claus Horstmann: „Für den 1. FC Köln ist die Erweiterung des Geißbockheims und das damit verbundene geplante Neubau-Vorhaben von besonderer Bedeutung. Daher hat es in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit Vertretern der Politik gegeben, um einen möglichst tragfähigen Kompromiss erzielen zu können.“

Kölner SPD verspricht sich vom ausgehandelten Kompromiss eine bessere Anpassung des Neubaus an die Landschaft
"Politik ist auch die Kunst zu guten Kompromissen", erklärt Götz Bacher, der Vorsitzende des Ausschusses Umwelt, Gesundheit und Grün und umweltpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, nach harten Verhandlungen mit dem 1.FC Köln. "Wir haben es uns nicht leicht gemacht" sagt Bacher. Zuvor hatte die Verwaltung betont, dass keine rechtlichen Hemmnisse gegen das geplante Bauvorhaben bestehen und es auch im Rahmen der landschaftsrechtlichen Befreiung kein Spielraum gäbe. Bacher versuchte daraufhin auf dem Verhandlungswege mit den Vertretern des 1. FC Köln eine Lösung zu finden. Diese sollte dem Wert und der Bedeutung des landschafts- und denkmalgeschützten Grüngürtels ausreichend Rechnung tragen. "Wir mussten erhebliche Widerstände überwinden. Es ist uns aber letztlich gelungen, eine Lösung zu finden, die den geringstmöglichen Eingriff in die Landschaft und das Landschaftsbild bedeutet, aber auch den Bedürfnissen des 1.FC Köln Rechnung trägt."

Die Planungen werden überarbeitet und die Architektur stärker an dem bestehenden Baukörper ausgerichtet. "Dem Neubau ist damit seine Wucht genommen. Er ordnet sich quasi dem bestehendem Geißbockheim unter und harmoniert dadurch auch sehr viel besser mit dem Landschaftsbild." erläutert Bacher den gelungenen Kompromiss. Weiterhin konnte den Vertretern des 1. FC Köln die Zusage abgerungen werden, dass der 1. FC Köln auch in Zukunft nicht beabsichtige, weitere Grünflächen zu überbauen. "Dies ist uns ein ganz wesentliches Anliegen in den Verhandlungen gewesen." betont Bacher. "Der äußere Grüngürtel ist Landschaftsschutzgebiet und von großer kulturhistorischer und ökologischer Bedeutung. Wir sind stolz darauf, in Köln eine derartige Grünfläche vorweisen zu können. Sünden der Vergangenheit, die den Bau von Verwaltungsgebäuden im äußeren Grüngürtel betreffen, wollen wir nicht wiederholen."

Erweiterung des Geißbockheims endlich möglich! – SPD-Fraktion knickt ein!
Politisch anders kommentiert die Ratsfraktion der Kölner CDU die Mitteilung der SPD und zeigt wie sehr man sich über die Möglichkeit freut dem 1. FC Köln die Baugenehmigung, die schon beantragt war, erteilen zu können. Dann wenn der Kölner Rat in seiner nächsten Sitzung aller Voraussicht nach zustimmen wird. Dass sich jetzt eine Lösung für die geplante Erweiterung des Geißbockheims des 1. FC Köln abzeichnet, begrüßt die CDU-Fraktion ausdrücklich. So schreibt die Kölner CDU: Mit großem Unverständnis nimmt die CDU-Fraktion die Mitteilung zur Kenntnis, wonach ein gefundener Kompromiss ausschließlich auf die Initiative der SPD-Fraktion zurückgehen soll.

„Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund nicht nachvollziehbar, da es gerade die SPD-Fraktion war, die ein frühes Ergebnis zugunsten des 1. FC Köln verhindert hat. Nach monatelanger Verzögerungstaktik und der Furcht vor einer Entscheidung knickt die SPD-Fraktion nun ein“, so Josef Müller, Fraktionsgeschäftsführer der CDU-Fraktion. „Dass der Verwaltungsbereich und der sportliche Bereich seit längerer Zeit getrennt sind, stellt für den Verein keine optimale Lösung dar. Mit der geplanten Maßnahme wird diese Trennung nun aufgehoben. Das ist eine tolle Unterstützung der Belange des Vereins, für die sich die CDU-Fraktion immer eingesetzt hat. Ich hoffe, dass die geplante Baumaßnahme nunmehr eine breite Mehrheit im Rat finden wird“, ergänzt Winrich Granitzka, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion.

Interessant bei der Sitzung des Kölner Rates wird sein, ob die Kölner SPD bei dieser Frage aus dem Kernbündnis mit den Kölner Grünen aussteigt, oder ob diese auch für den Bau des Verwaltungsgebäudes des 1. FC Köln im Landschaftsschutzgebiet des Äußeren Grüngürtels stimmen werden.

[ag; Quelle: CDU; SPD; 1. FC Köln]