Er und sein Kompagnon Oliver Diaz sind ein Jahr lang kreuz und quer durch Deutschland gereist, von Markt zu Markt um Kunsthandwerker aus der ganzen Republik für die Idee des Hafenmarktes zu gewinnen. "Als wir den Standort Schokoladenmuseum nannten, fanden wir viel Zuspruch" erklären die beiden Macher und waren erstaunt wie bekannt die Kölner Location in der gesamten Republik ist. Wert legten die Veranstalter auf ein gut durchmischtes und authentisches Warensortiment, so dass man eine kleine und feine Marktsituation schaffen konnte. Der Markt hat 70 Aussteller die sich frei und locker auf 3.000 Quadratmetern verteilen. Bei vielen Ständen kann man zuschauen wie die Waren entstehen und bekommt so ein lebendiges Bild von den kunsthandwerklichen Fähigkeiten der Handwerker. So sägt etwa Holzbildhauer Tadek Golinczak mit einer rießigen Motorsäge filigrane Holzkunstwerke wie Eulen, oder Adler vor den Augen der Besucher.


Holzbildhauer Tadek Golinczak bei der Arbeit


Eine fertige Arbeit des Holzbildhauers
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Mit seiner Walze gibt er den Bonbons seine Form, Hartmut Gerhards

Hartmut Gerhards, aus Simmerrath in der Eifel macht Bonbons und das mit besonderer Leidenschaft. Das Gute an den Bonbons ist, jedes ist ein Unikat und sie schmecken viel viel leckerer als die Industriebonbons aus der Tüte. Auf historischen Maschinen fertigt er seine Bonbonwaren, die teilweise aus dem Jahr 1890 stammen. Die Maschinen hat er von seiner Familie geerbt, oder die ein oder andere Form, die mittlerweile sehr sehr selten sind, wird ihm auf seinen Markt-Touren durch Deutschland angeboten. So hat er Osterhasen Formen, aber auch wunderschöne Herzformen. Begonnen hat er mit dem Marktgeschäft vor 25 Jahren. Die Rezepte sind teilweise überliefert oder "auf meiner Festplatte im Kopf gespeichert", erzählt der Mann der sich in Anlehnung an das Tim Mälzer Motto "Born to cook" heute mit einem Augenzwinkern "Born to be candy" nennt.


Bäcker Eichinger kennt die Location schon vom Mittelalter-Weihnachtsmarkt und war mit echten Holzöfen vor Ort.

Gerhard Eichinger hat zwei große Holzöfen von der schwäbischen Alb aus Geislingen an der Steige mitgebracht und backt Steinofenbrot aus Sauerteig, das ganz besonders lecker schmeckt. Denn anders als in den heutigen Industrieöfen, wird der Rauch des Feuers, das nur mit Buchenscheiten am brennen gehalten wird am Brot vorbeigeleitet und verleiht dem Brot einen ganz besonderen Geschmack. Extra lecker ist der original schwäbische Flammkuchen, der mit Speck, Käse und frischen Lauchstücken belegt ist.


Besteckkünstler Münch verbiegt gerade eine Gabel

Ausgefallene Stücke fertigt auch Besteckkünstler Arno W. Münch. Aus Omas Tafelsilber zaubert der Metallkünstler, Ringe, Armreifen, oder Schlüsselbretter aus Gabeln. Die Idee hatte er, weil heute oftmals das alte Besteck nicht mehr in Gebrauch ist, sei es weil der Silbergeschmack den modernen Dinnierer störe, oder das alte Besteck nicht Spülmaschinentauglich ist. So vergammelt das alte Familiensilber oft in Kellern oder Dachböden und keiner will es haben. Als Schmuck aber kann man es weitervererben und es behält seinen Wert, wenn es diesen sogar nicht steigert. Und wer trägt nicht gerne einen Ring aus Omas Kaffeelöffel.

Der Hafenmarkt hat eine Nische gefunden, die in Köln noch nicht besetzt ist, die Nische Kunsthandwerkermarkt und hat sich mit der Location am Schokoladenmuseum eine hervorragenden Standplatz ausgesucht, vor allem auch im Hinblick auf die vollendung des Rheinhauhafens. Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst soll der Markt nun nach der diesjährigen Premiere stattfinden. Eines gibt es übrigens nicht im Kölner Hafenmarkt und das ist Fisch. Denn auch eine reine Imbissmeile wollen die Veranstalter nicht, die mit ihrem Qualitätskonzept auf dem richtigen Weg sind und übrigens auch gut zum von der Stadt Köln und dem von Stadtdirektor Kahlen vorgeschlagenen Platzkonzept passen. Der einzige zugelassene Imbisstand ist der Kölner Tatort-Currywurst-Stand,an dem man übrigens auch einen "Kommissarenteller" bestellen kann. Den gibt es übrigens ganzjährig.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung