5 Herren und mit Heldin: Valerie Gräßler leistete vorbildlich Erste Hilfe

Köln | Valerie ist 13 Jahre alt. Sie ist eine echte Kölner Heldin. Souverän steht sie zwischen Polizeidirektor und Kölner Feuerwehrchef und erzählt hochemotional, wie sie am Sonntag, 30. Oktober einen Senior reanimierte, Hilfe organisierte und was der Tod des Mannes bei ihr auslöste. Valerie Gräßler wurde gestern von Polizei und Feuerwehr für ihren couragierten Einsatz geehrt und gelobt. Report-K ist der Ansicht Valerie wäre eine geeignete Kandidatin für eine öffentliche Belobigung im Rahmen der Vergabe der NRW-Rettungsmedaille, auch wenn die Rettung am Ende nicht erfolgreich war. Im Video von report-K schildert sie wie sie half.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Polizeidirektor Martin Lotz und Dr. Christian Miller, Leiter der Berufsfeuerwehr, zeichneten am gestrigen Mittwoch die 13-jährige Valerie zwischen Rettungswagen aus.

So erlebte Valerie die Situation

Der 30. Oktober war für die 13-jährige Kölnerin Valerie zunächst ein normaler Sonntag. Am späten Nachmittag ging sie mit ihrem Hund spazieren. Sie nimmt einen älteren Mann wahr, der in seinem Rollstuhl zusammengesackt war. Dessen Frau ging vor ihm und erkannte daher die Notsituation nicht. Aber Valerie, die machte auf den Notfall aufmerksam und handelte instinktiv perfekt, wie der Experte Miller feststellte. Sie wählte den Notruf und organisierte Hilfe. Damit nicht genug. Sie bat andere Passanten ihr dabei zu helfen, den Mann aus dem Rollstuhl auf den Boden zu legen. Dort stützte sie seinen Kopf mit ihrer Jacke und begann den Mann zu reanimieren. Ihr Handeln war Vorbild für einen Passanten der die Reanimation von ihr übernahm. Dann kümmerte sie sich um die geschockte Ehefrau. Sie spricht ihr Mut zu, kümmerte sich fürsorglich um sie und sorgt im Nachhinein, dass die Frau des Mannes sicher nach Hause kommt. Der Mann verstarb trotz der geistesgegenwärtigen Hilfe von Valerie.

Erst zuhause realisiert Valerie, was gerade passiert ist. „Alles ging so schnell.“, sagt sie. Zuhause holt sie die Trauer und der Schock ein. Deswegen blieb sie am nächsten Tag zuhause und ging nicht in die Schule.

Valerie besucht seit den Sommerferien einen Erste Hilfe-Kurs. Dort hatte sie bis jetzt nur den Theorie-Teil absolviert. Ihre Schwester zeigte ihr mit einem Kissen, wie Reanimation geht.

Das Beispiel zeigt: jede/r kann helfen. Ob mit oder ohne Vorkenntnisse. Feuerwehrchef Miller bringt dies auch so auf den Punkt und appelliert an alle Kölner:innen immer zu helfen. Wer die 112 wählt kann sich sogar auf telefonische Hilfe durch die erfahrenen Feuerwehrbeamten der Kölner Leitstelle verlassen, die dabei unterstützen Erste Hilfe zu leisten. Es gibt in einer solchen Situation nur ein falsches Handeln und das ist nicht zu helfen. Das betont auch Lotz, der rechtlich einordnete, dass bei Erster Hilfe nichts falsch gemacht werden könne.

Feuerwehrchef Miller ordnete ein, auch wenn der Mann letztendlich trotz der schnellen Hilfe verstarb: „So konnte dem Menschen eine Chance gegeben werden.“

Valerie ist eine echte kölsche Heldin und sollte nicht nur einen Tag bei Feuerwehr und Polizei verbringen dürfen oder einen Polizei-Teddy erhalten, sondern für eine öffentliche Belobigung im Rahmen der Vergabe der NRW-Rettungsmedaille vorschlagen. Auch wenn der Mann am Ende nicht gerettet werden konnte. Vielleicht könnte da ja mal jemand aus Köln der Staatskanzlei NRW einen Hinweis geben.

rs, ag