Köln | Passanten auf der Domplatte und an der Trankgasse dürfen sich am 28. Juni auf eine ungewöhnliche, musikalische Aktion freuen. Die Grüngürtelrosen proben zunächst im Gaffel am Dom. Ab 21.30 Uhr öffnen sich die Fenster der Domstube und die 80 Männer singen Medleys aus Karneval-, Köln- und Sommer-Songs.
Die Grüngürtelrosen sind vielleicht Kölns außergewöhnlichster Chor. Bis auf wenige Ausnahmen hat niemand eine gesangliche Vorgeschichte. Die Mitglieder sind bunt zusammengewürfelt: Gastronomen, Türsteher, Barbarshop-Betreiber, Brauereimitarbeiter, Lehrer, Grafiker und viele mehr.
Gegründet wurden die Grüngürtelrosen 2018 in der Kölschbar im Belgischen Viertel. Das Interesse war riesig, da nämlich nicht ausschlaggebend ist, wie gut jemand singen kann. Einzig die Freude am Gesang ist Voraussetzung. So wuchs der Männerchor schnell zu einer stattlichen Anzahl an Sängern an.
Dirigent und musikalischer Leiter ist Constantin Gold, der bei den Jadebuben singt, dem Nerdchor aus Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale. Der Pianist war Musical Director der internationalen „Rocky Horror Show“, und hat das Projekt „Blind Audition“, eine Konzertreihe im Dunkeln entwickelt.
Grüngürtelrosen sind mit voller Begeisterung bei der Sache
Die Grüngürtelrosen sind mit voller Begeisterung bei der Sache und mittlerweile sehr gefragt. Es gab umjubelte Auftritte bei Jeck im Sunnesching, dem Gamescom City Festival oder Loss mer Weihnachtsleeder singe im RheinEnergieStadion.
Kreativität war gefragt, als aufgrund von Corona öffentliche Auftritte nicht möglich waren. Der Song Tommi von AnnenMayKantereit wurde zu einem Stück über die Quarantäne umgetextet. Die Grüngürtelrosen haben Zuhause für sich alleine vor der Kamera gesungen. Die Clips wurden in einem Video zusammengeschnitten und die Audiospuren zusammengelegt. Alleine 230.000 Likes gab es bei Instagram.
Bei Jeck im Sunnesching haben die Grüngürtelrosen ihre nächsten Auftritte. Die Männer singen am 27. August in Bonn und am 3. September in Köln vor insgesamt 40.000 Festivalbesucher. (red03)