Köln | Noch immer schultert man den Etat von gut 100.000 Euro aus eigener Kraft: Zum 23. Mal lädt der Kunstsalon zu „Musik in den Häusern der Stadt“ ein. Vom 12. bis 17. November zeigen Newcomer und bekannte Musiker in 37 Konzerten in Köln ihr Können. Zeitgleich sind auch Bonn und Hamburg dabei. Der Vorverkauf beginnt heute.

Das musikalische Spektrum ist wie immer weit gespannt. So bringt das Kölner Trio „Luah“ brasilianischen Jazz-Folk, Soleil Niklasson (Gesang) & Wolf Martini (Gitarre) bieten Soul. Jiddisches ist von „Tovte“ zu hören, bei Pianist Jan-Aurel Dawidiuk trifft Romantik auf Moderne. Die Fünf von „Vocaldente“ setzen allein auf die Kraft ihrer Stimme. Auch Experimentelles ist in diesem Jahr dabei: Hi-Tekk-Global-Funk nennt sich die Spezialität des Duoa Mr. Shirazy & The Exile Orchestra feat. Syavash Rastani.

„Musik in den Häusern der Stadt“ knüpft an die Tradition der „Salons“ an: Privatleute laden Gäste zum Konzert in ihr Wohnzimmer ein. Aber auch Geschäfts- und Büroräume werden zum Konzertsaal, ebenso die Synagoge und das Dunkelrestaurant „unsicht-bar“. Auch die Müllverbrennungsanlage hat sich als akustisch brauchbar erwiesen. Neu ist das Herzzentrum der Uni-Klinik: Hier tritt die Big Band der Hochschule für Musik und Tanz auf. Je nach Ort haben 20 bis 200 Musikfans Platz. Insgesamt werden im Schnitt in Köln 2.500 Karten verkauft.

Festivalleiterin Marie-Katrin Schnermann bietet den Gastgebern – sie beteiligen sich mit einer Spende am Honorar und bieten meist auch kleine Leckereien an – nach deren Geschmack und Wünschen Musik aus einen „Pool“an, den sie vorher zusammengestellt hat. Sie hat alle Künstler vorher persönlich live gehört.

So auch die junge Olga Pianistin Scheps, die schon zum zweiten Mal in diesem Rahmen auftritt. Sie spielt unter anderem Werke von Robert Schumann, Igor Strawinsky und Erik Satie. Sie ist auch schon in der Kölner Philharmonie aufgetreten, hier aber schätzt sie die Nähe zum Publikum und die Möglichkeit zu intensiven Gesprächen nach dem Konzert.

Autor: ehu
Foto: Pianistin Olga Scheps (l.) und Festivalleiterin Marie-Katrin Schnermann erfüllen musikalische Wünsche.